Wieder Angriff

Anonymous: Das sind die Hacker

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Der österreichische „Anonymous“-Ableger knackte die GIS-Homepage.

Großangriff der Computer-Hacker. Erstmals wurden am Freitag die Server der westlichen Verteidigungsallianz NATO gehackt. In Österreich kamen Server der GIS (Gebühren Info Service) unter die Räder. Beim Gebühreneintreiber für den ORF wurde bei einer frechen Hacker-Attacke eine große Zahl von Kundendaten gestohlen. Ein Auszug privater Adressen inklusive Geburtsdaten von Gebührenzahlern aus den Reihen der Polizei und des Innenministeriums wurde sogar veröffentlicht.

Insgesamt 211.695 Datensätze wollen die Hacker eingestreift haben, inklusive aller Vor- und Nachnamen und Geburtsdaten von GIS-Kunden. 95.954 Datensätze sollen sogar Kontodaten enthalten.

Fast den gesamten Freitag über war die GIS-Homepage nicht am Netz, immer wieder wurde sie attackiert. Offenbar war die GIS nicht in der Lage, die Sache in den Griff zu bekommen. In E-Mails prahlten die „Hacktivisten“, sogar ein komplettes Backup der GIS-Datenbank gezogen zu haben. Bei der GIS und bei ORF-Mitarbeitern zeigte man sich über den Angriff schwer verärgert.

So twitterte Moderator Armin Wolf empört: „Was genau der Sinn dahinter sein soll, die GIS-Seite zu hacken, ist mir echt schleierhaft.“ Erst vor drei Wochen hat der österreichische Ableger der international tätigen „Anonymous“-Gruppe die Webseiten von SPÖ und FPÖ lahmgelegt.

Ein Gigabyte Daten wurde bei der NATO gestohlen

Auch bei der NATO in Brüssel brannte der Hut. „Wir haben jetzt ein Gigabyte Daten der NATO“, teilte „Anonymous“ über Twitter mit. Ein Gigabyte entspricht etwa der Menge an Informationen, die in 700 Büchern enthalten ist.
Die meisten Dokumente könnten aber nicht veröffentlicht werden, weil dies „verantwortungslos“ wäre, teilten die Hacker generös mit. Bei der NATO hieß es darauf am Freitag, das Bündnis lasse die Behauptungen durch Sicherheitsexperten überprüfen.

Die Hacker wollen nicht aufgeben: Der „Kampf“ werde fortgesetzt gegen Regierungen, „die ihre Bevölkerungen anlügen und ihnen Angst und Schrecken einjagen, um sie zu kontrollieren und Stück für Stück ihre Bürgerrechte einzuschränken“.

Wilde Hacker ohne Führung und Organisation
Die Hackergruppe „Anonymous“ hat keine Führung, keine feste Organisation und keine Zentrale. Weil es eben keine klar umrissene Führung gibt, wechseln auch die Ziele der Gang. Mitglieder verbinden sich im Bedarfsfall zu einzelnen „Operationen“.
Zuletzt waren in einem internationalen Schlag gegen die Web-Rebellen in den USA, Großbritannien und den Niederlanden 21 Personen festgenommen worden, denen unter anderem Attacken auf Kreditunternehmen und Parteien vorgeworfen wird.

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