Vermieter angeklagt

CO-Unfall: Kellner lag 5 Tage bewusstlos daheim

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Ein Hauseigentümer soll eine Gastherme im Keller jahrelang nicht gewartet haben.

Der Nachbarin von Dragisa T. (30) ist es zu verdanken, dass er noch lebt. Die Mieterin sah am 5. Dezember durch die geöffnete Haustüre den Kellner am Boden seiner Erdgeschosswohnung in Wien-Favoriten liegen. Sie rief sofort die Rettung. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass der 30-Jährige schon seit 1. Dezember so dalag.

Zusammengebrochen

Das Letzte, woran sich T. erinnerte: „Ich hatte Nachtdienst und kam am 1. Dezember von der Arbeit heim. Plötzlich wurde mir schlecht und ich brach zusammen.“ Bis zu seiner Rettung schildert Dragisa T. ÖSTERREICH die fünf Tage so: „Ich bin zwischendurch immer wieder aufgewacht, habe halluziniert. Ich hatte extremen Hunger und Durst und konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Ich habe gezittert ohne Ende und verlor jedes Zeitgefühl.“

Klage: Jetzt geht es um 
 50.000 € Schadenersatz

Im Spital stellten die Ärzte einen massiv erhöhten Kohlenmonoxid-Wert im Blut fest. T. kam auf die Intensivstation. 15 Liter Sauerstoff waren nötig, um ihn zu stabilisieren. Die Ärzte operierten T. (Nierenschäden usw.) in den folgenden Wochen neun Mal.

Gericht

Jetzt fordert Dragisa T. Schadenersatz. Und zwar deshalb, weil Plaketten auf der Therme im Keller zeigen, dass über 6 Jahre keine Wartung stattfand. T.s Rechtsanwalt Florian Höllwarth sieht einen kausalen Zusammenhang zwischen der zum Teil rostigen Therme und der CO-Vergiftung. Die Klage steht, teilt Höllwarth auf ÖSTERREICH-Nachfrage mit. Verhandelt wird im März. Es geht um eine Forderung von 50.000 Euro. (Larissa Eckhardt)

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