Irrer Überfall auf AUA-Jet in Albanien mit Millionen an Bord. Polizei erschoss einen Täter.
Es ist der irrste Überfall des Jahres: Gegen 16 Uhr überfielen vier bewaffnete Männer mit Masken und Kampfanzügen die AUA-Maschine OS 848 am Flughafen der albanischen Hauptstadt Tirana. Der Airbus A320 sollte kurze Zeit später nach Wien abheben. An Bord der Maschine: 134 Passagiere und die Crew. Das Boarding war gerade abgeschlossen, das Beladen des Flugzeugs war noch im Gange.
Die Täter hatten den Coup perfekt geplant: Sie stürmten direkt zum Bauch des Flugzeugs, zwangen die Verladearbeiter, sich auf den Boden zu legen. Diese waren gerade damit beschäftigt, mehrere Millionen Euro – das Geld sollte als sogenannte Wertfracht nach Wien transportiert werden – in die AUA-Maschine zu laden.
Schießerei mit Polizei auf Flucht – ein Räuber tot
Laut albanischen Medien soll es sich um bis zu 10 Millionen Euro von drei Banken handeln, die die Räuber erbeuteten. Ausländische Banken, die Zweigstellen in Albanien unterhalten, schicken immer wieder Geld in harter Währung via Luft nach Wien.
Die Räuber waren über die Feuerwehrzufahrt auf das Flughafengelände gekommen. Nach dem Coup lieferten sich die Täter auf der Flucht eine Schießerei mit der Polizei. In einer Nebenstraße sollen die Beamten einen Räuber erschossen haben. Medienberichten zufolge wurde der Tote mit einem Sturmgewehr, einer Granate und geladenen Magazinen gefunden.
Minister @BallukuBelinda is blaming the Chinese airport company, that didn’t do the “necessary security investments.” “Security system has fallen again&the robbers where able to get to the runway, proving us that the airport is easy threatened by acts even more grave than those”
— Vincent Triest (@VincentTriest) April 9, 2019
Flugzeug landete abends mit Verspätung in Wien
Mit Hubschraubern jagten Spezialeinheiten die zumindest drei Komplizen.
AUA-Sprecherin Tanja Gruber betonte, für die Crew und die Passagiere habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden. „Es wurden keine Fluggäste oder Mitarbeiter verletzt.“ Die AUA-Maschine sei schließlich mit großer Verspätung in Tirana gestartet und zwei Stunden und 40 Minuten später als geplant – um 19.21 Uhr – in Wien gelandet.
Schon öfter passiert
Als erste Sofortmaßnahme werden bis auf Weiteres keine Werttransporte mehr aus Tirana nach Wien durchgeführt, so Gruber. Schon einige Male waren solche Lieferungen Ziel von Räubern, einmal am Airport und zweimal auf der Zufahrtsstraße. Nach dem bisher letzten Überfall entdeckte die Polizei einen Teil der Beute in Druckkochtöpfen.
Police is currently at the burned out van that was used to steal the money. pic.twitter.com/Nk1lpVQW9I
— Vincent Triest (@VincentTriest) April 9, 2019