Lichtskulptur

Billi Thanner illuminiert Votikvkirche für "Gottes Lohn"

Mit "Unendlichkeit des Lichtes“ realisiert die Künstlerin Billi Thanner eine neue monumentale Lichtskulptur auf den Türmen der Votivkirche. 

Im Rahmen einer Pressekonferenz heute im Hotel Regina wurde das Projekt erstmals in seiner künstlerischen, technischen und kulturhistorischen Dimension vorgestellt. Am Podium sprachen neben der Künstlerin Billi Thanner auch Saya Ahmad (Bezirksvorsteherin Alsergrund), Matthias Maringer (Geschäftsführer Lichtprojekt), Walter Seidl (Kurator und künstlerische Leitung Spark Art Fair), Martin Sieger (Baumeister bei der Erzdiözese Wien), Klaus Petraschka (Geschäftsführender Gesellschafter KPPK Ziviltechniker GmbH), und Josef Farrugia (Pfarrer der Votivkirche). Die feierliche Illuminierung der Skulptur findet am 16. Dezember 2025 abends statt; die Arbeit bleibt bis 1. August 2026 im Stadtraum präsent.

 Nach weithin beachteten Arbeiten wie unter anderem der "Himmelsleiter“ kehrt Thanner damit an einen der markantesten Sakral- und Stadträume Wiens zurück. Die 28 × 6 Meter große Aluminiumskulptur in Form des Symbols der Unendlichkeit setzt eine horizontale Lichtlinie zwischen die vertikalen Türme der neugotischen Kirche. Ein naturwissenschaftlicher Bezugspunkt bildet die Zeit, die ein Lichtstrahl von der Sonne zur Erde benötigt: acht Minuten. Thanner übersetzt diese Konstante in ein räumliches Bild für Kontinuität, Balance und Verbindung – bewusst ohne religiöse oder ideologische Überhöhung.

Komplexer Entstehungsprozess

 Billi Thanner beschreibt den Impuls hinter dem Werk als lange gereifte innere Bewegung: "Licht ist für mich das Leben. Und irgendwann kam der Impuls: die Unendlichkeit im Licht sichtbar machen. Nicht abstrakt, sondern real im Stadtraum – zwischen den beiden Türmen dieser Kirche.“

 Die Realisierung der Skulptur war – bei aller formalen Klarheit – ein komplexer Prozess, der über zwei Jahre Planung und Entwicklung erforderte. Technische Präzision, Witterungsbeständigkeit, Genehmigungen, Statik, Sicherheitskonzepte und ein eng getakteter Montagezeitraum bildeten dabei den Rahmen. Thanner betont die Dimension dieser kollektiven Anstrengung. Die Künstlerin realisierte "Unendlichkeit des Lichtes“ als unabhängiges Projekt, getragen von privaten Sponsoren und Unterstützern. Sie verzichtete – wie bei früheren Arbeiten – auf ein persönliches Honorar sowie auf öffentliche oder kirchliche Förderungen. Damit bleibt das Werk Ausdruck einer künstlerischen Autonomie, die den öffentlichen Raum als Ort gemeinsamer Erfahrung versteht. "Wir predigen nicht nur die Ewigkeit, wir leben sie auch", sagte Pfarrer Josef Farrugia.

"Billi Thanner ist eine Ausnahmekünstlerin, der es gelingt, mit Licht Räume zu öffnen, Wahrnehmung zu verschieben und Sichtbarkeit zu erzeugen – nicht nur im physischen, sondern auch im gesellschaftlichen Sinn. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur, Konzept, Aktion und Spiritualität, ohne je in Eindeutigkeit zu verfallen", sagte Walter Seidl (Kurator & Künstlerische Leitung Spark Art Fair).

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