Aufgeflogen ist der diebische Briefträger just, weil er auch Postsendungen ans Bundeskriminalamt abzweigte und verschwinden ließ, um ein wahres Sammelsurium an Beute an sich zu nehmen.
Wien. Über fünf Jahre hinweg soll der verdächtige 50-Jährige tausende Postsendungen entwendet haben. Und so flogen die Umtriebe des gar nicht lauteren Postfuchses auf: Ermittler des Bundeskriminalamtes (BK) hatten Scheinkäufe im Internet getätigt – unter anderem erstanden sie Falschgeld und ein gefälschtes Dokument –, auf deren Lieferung sie vergeblich warteten, ein Dokument war sogar schon zur Fahndung ausgeschrieben.
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Im September wurde der Zusteller in seiner Basis in Wien-Landstraße von einem Kollegen beim Öffnen der Kuverts beobachtet – der Tipp ging gleich weiter an die Polizei. Die Ermittler fragten den Verdächtigen daraufhin, ob er sie an seiner Wohnadresse nachschauen lasse – wogegen er nichts Glaubhaftes einzuwenden hatte.
Sogar Pokémon-Sammelkarten abgezweigt
Dort staunten die Ermittler dann nicht wenig: Sie fanden tausende Briefmarken, (Pokémon-)Sammelkarten, Telefonwertkarten, Gutscheine, Parfüms und alles Erdenkliche mehr. Auch das gesuchte gefälschte Dokument und Magic Mushroom-Drogen wurden sichergestellt. Zum Falschgeld und den gefälschten Dokumenten befragt, gab der Mann an, dass er dies ebenfalls an sich genommen, aber den Fake sofort erkannt und entsorgt hatte.
Der Schaden wird auf einen vierstelligen Euro-Wert geschätzt. Der Mann wurde wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Diebstahls, Urkundenunterdrückung und Verletzung des Briefgeheimnisses sowie Unterdrückung von Briefen sowie nach dem Suchtmittelgesetz bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.