Im Burgtheater können Besucherinnen und Besucher derzeit ein Kunstereignis der besonderen Art erleben. Die aufwendig restaurierten Deckengemälde etwa von Gustav Klimt sind nun aus unmittelbarer Nähe zugänglich. Ein begehbares Gerüst führt direkt unter die farbenprächtigen Werke.
Ein Wasserschaden legte im Herbst 2024 den Blick frei auf ein verborgenes Juwel: die monumentalen Deckengemälde im Burgtheater. Die farbgewaltigen Werke von Gustav Klimt, seinem Bruder Ernst und Franz Matsch waren durch eindringendes Wasser schwer beschädigt. Besonders betroffen war das "Shakespeares Globe-Theater", in dem sich der junge Klimt als Schauspieler selbst verewigt hatte. Schnell begann eine aufwendige Restaurierung. Die restaurierten Gemälde zeigen sich nun in frischer Farbenpracht und können aus einer ungewohnten Nähe betrachtet werden.
Ein spezielles Baugerüst, das zunächst für die Restaurierung genutzt wurde, bietet nun einer kleinen Zahl von Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, die Kunstwerke aus nächster Nähe zu betrachten. Maximal zehn Personen dürfen pro Führung in luftige Höhen aufsteigen.
Gerüst bleibt bis zum Sommer stehen
Wie die Fresken einst an die Decke kamen, erfahren Interessierte im Foyer des Theaters. Dort sind Skizzen und Schablonen ausgestellt, die den mühsamen Übertrag der Entwürfe auf den feuchten Putz dokumentieren.
Das Gerüst soll noch bis zum Sommer 2026 stehen bleiben. Danach wird es wieder abgebaut. Wer Klimts Werke aus wenigen Metern Entfernung erleben will, hat damit eine seltene Gelegenheit. Denn ein ähnlicher Zugang zu diesen Fresken gilt als unwahrscheinlich - sofern nicht wieder ein unvorhergesehenes Ereignis das Gebäude beschädigt.