Entführungsfall des Jahres: Bestohlener zahlt, Täter ist ein Arbeitskollege.
Die schrägsten Krimis schreibt noch immer das Leben, denn so einen „Blödsinn“ würden sich Drehbuchautoren kaum einfallen lassen:
Anfang Juni wurde einem 40-jährigen Kfz-Mechaniker mit Balkanwurzeln in Wien sein heiß geliebter getunter BMW 320 gestohlen. Kurz darauf bekamen er und seine Frau von einem Wertkartenhandy die erste SMS: „Zahl 3.500 Euro, und du bekommst dein Baby zurück.“
Der Bestohlene bezahlte das Lösegeld und deponierte die geforderte Summe an einem vereinbarten Ort – einem Mistkübel im 17. Bezirk.
Zweite Zahlung verweigert, jetzt kamen Drohungen
Das Auto bekam der BMW-Fahrer nicht zurück, dafür trudelten weitere SMS ein, in denen der Kidnapper noch einmal 2.000 Euro für den entführten Pkw haben wollte. Doch dieses Mal weigerte sich das Erpressungsopfer, zu zahlen. Daraufhin folgten wüste Beschimpfungen und Drohungen, wobei der BMW-Fahrer angesichts einer SMS stutzig wurde:
Formulierung und Inhalt führten zu einem konkreten Verdacht. Die Polizei wurde eingeschaltet, die den Täter schnell ausforschte – es war tatsächlich, wie das Opfer befürchtet hatte, ein Arbeitskollege, der in derselben Autowerkstätte arbeitet.
Der Arbeitskollege, ebenfalls ein 40-jähriger Ex-Jugoslawe, wurde wegen Nötigung, Erpressung und Diebstahl auf freiem Fuß angezeigt. Der BMW ist übrigens noch nicht aufgetaucht.