Die Ära des beliebten Fitnessstudios "Top-Gym" geht zu Ende. Nach 36 Jahren meldet das Unternehmen nun Insolvenz an.
Es war seit fast drei Jahrzehnten DER Treffpunkt für Fitness-Liebhaber: Das "Top Gym" in Wien, Heiligenstadt. Nun aber verkündet das Studio die Insolvenz.
Ewige Corona-Pausen, zahlreiche Studio-Abmeldungen, steigende Betriebskosten. Sie kämpften bis zum Schluss, doch die Betreiber konnten die enorme, finanzielle Belastung einfach nicht mehr stemmen. Anfang Februar kam es dann offiziell zur Schock-Nachricht: Das Fitnessstudio meldet Insolvenz an.
Damit verlieren sie nicht nur 22 Mitarbeiter, sondern auch gleich knapp 1.000 Mitglieder.
Zwar konnte die Wiener Fitness-Institution seit 2020 in Summe 327.147 Euro an Corona-Hilfen aufbringen, bis zuletzt häuften sich dennoch ganze 648.000 Euro Schulden an.
Im Februar verabschiedet sich das "Top Gym" schließlich auf Facebook. Mit den folgenden Worten bedanken sie sich bei ihrer gar nicht so kleinen "Top Gym-Familie":
UNSERE ÄRA GEHT ZU ENDE!
Die TOP GYM Familie verabschiedet sich nach 36 Jahren und sagt DANKE an all unsere Mitglieder, die uns so lange begleitet haben. Wir sind stolz darauf, dass wir über 3 Jahrzehnte hinweg die Bodybuilding Community, sowie die Creme de la Creme der Fitnesswelt bei uns begrüßen durften.
Aufgrund der enorm steigenden Kosten, müssen wir daher das TOP GYM schweren Herzens schließen.
Schon länger steht es um das Fitnesscenter nicht sehr gut.
Immer weniger Mitglieder besuchten die Anlage, dann wurden auch noch die Öffnungszeiten verkürzt. Doch es half nichts, die Schulden wurden offenbar einfach nicht weniger.
Ehemalige "Top Gym"-Mitglieder können sich bis Ende der Woche beim Insolvenz-Verfahren eintragen.
Denn bereits am 29. März findet die erste Tagsatzung am Handelsgericht statt. Dort soll entschieden werden, ob und wie es nun weitergeht.
Im Raum steht zwar eine Weiterführung des Studios mit Sanierungsplan, diese Variante scheint allerdings eher unwahrscheinlich, da sich bislang kein neuer Investor gefunden hat. Der neue Eigentümer müsste nämlich mindestens 20 Prozent der Schulden begleichen oder einzelne Unternehmensteile, wie beispielsweise nur der Mietvertrag übernehmen.
Das hätte den Vorteil, dass das Studio, unter einem neuen Namen, weitermachen könnte.
Wahrscheinlicher ist jedoch eine Zwangsversteigerung von den übriggebliebenen Fitnessgeräten, Hanteln und Gewichten. Diese wurden allerdings von den Eigentümern auf nicht mehr als etwa 40.000 Euro geschätzt.