5.000 Euro Belohnung

Flüchtiger Brutalo-Häftling - jetzt Kopfgeld ausgesetzt

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Von einem Mitte November bei einer beachtlichen Fluchtserie von Justiz-Insassen ausgebüxten Tschetschenen fehlt weiter jede Spur. Der 35-Jährige türmte aus Krems-Stein. Jetzt hat das Justizministerium 5.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung von  Islam Y. führen.

NÖ. Die Flucht des Islam Y. war wohl geplant: Der einstige MMA-Cagefighter, der nach einem brutalen Überfall auf einen Geldtransporter in Wels eine langjährige Haftstrafe ausgefasst hatte - er wäre erst 2032  wieder in Freiheit gekommen - entließ sich quasi selbst, indem er eine komplizierte, schmerzhafte Knieverletzung vortäuschte. Wohl gibt es auf der Krankenstation der Justizanstalt Stein ein Röntgengerät, weil man dabei nichts entdeckte (und die Schmerzen sich angeblich steigerten), wurde der Tschetschene zum MRT auf die Uni-Klinik Krems gebracht. Nur mit Handschellen gesichert, war er plötzlich pumperlgesund und sprintete seinen Bewachern davon.

Islam Y.
© youTube

Insasse ausgebrochen Krems

Der Polizeigroßeinsatz in Krems und Umgebung nach der Flucht des Tschetschenen.

© Doku-NÖ
× Insasse ausgebrochen Krems

Obwohl im Zuge einer Großfahndung 200 Polizisten auch sämtliche Weingärten und Wälder rund um Krems durchkämmten, blieb der Geflüchtete verschwunden. Aufgrund seiner Vernetzung in der Community bis hin zu islamistischen Verbindungen kann man davon ausgehen, dass er Fluchthelfer hatte, die ihn abholten und mit dem Auto aus der Wachau nach St. Pölten oder Wien gebracht haben, wo er sich vielleicht noch immer versteckt, sofern Islam Y. nicht ins Ausland verfrachtet wurde.

Fahndungsbilder erst nach scharfer Kritik

Über Anordnung des Landesgerichts Krems wurde nach Kritik aus der Bevölkerung, dass niemand weiß, wie der gefährliche Häftling aussieht, die Veröffentlichung von Lichtbildern des Gesuchten genehmigt.

Seitens des Bundesministeriums für Justiz wurde nun eine Belohnung in der Höhe von 5.000 Euro für konkrete Hinweise, die zur Ergreifung des flüchtigen Strafgefangenen führen, ausgelobt.

Hinweise zum Aufenthalt des Islam Y., die auch vertraulich behandelt werden, werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich, unter der Telefonnummer 059133-30-3333, erbeten.

Insgesamt hatten im November bei Spitalsterminen vier Häftlinge - darunter eine sterbenskranke junge Frau aus der Schwarzau, ein Afghane (16) aus der JA Gerasdorf und ein 28-Jähriger aus der Josefstadt - das Weite gesucht. Die drei Erwähnten sind wieder gefasst und hinter Gittern. Jetzt fehlt nur noch der Tschetschene.
 

 

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