Zu Halloween zeigt sich Wien von der gruseligen Seite. Zwischen Friedhofsruhe und Clubbings verwandeln sich bekannte Orte in Schauplätze des Schreckens.
Wien zeigt zu Halloween am 31. Oktober sein düsteres Gesicht. Die Stadt, die für Kaffeehäuser und klassisches Flair bekannt ist, verwandelt sich in ein unheimliches Theater aus Licht, Schatten und schauderhaften Attraktionen. Wer in dieser Nacht unterwegs ist, begegnet nicht nur Geistern und Werwölfen, sondern kann auch tief ein in das morbide Herz der Donaumetropole eintauchen.
- Halloween Make-up: Gruselige Looks mit wenig Aufwand
- Nasch-Offensive: hitschies verteilt 40.000 Gratis-Süßigkeiten in Wien
- Halloween steht vor der Tür: Davor warnt die Polizei jetzt
Legendäre Halloween Parade im Prater
Im Wurstelprater beginnt das Gruseln früh. Schon am Nachmittag rasen Mutige in den Fahrgeschäften wie Black Mamba oder Tornado durch die Luft, während sich in den Geisterbahnen Hexen, Vampire und Skelette in den Kurven verstecken. Wenn dann um 19 Uhr die Halloween-Parade startet, liegt ein Hauch von Wahnsinn in der Luft. In 11 Manegen treten schaurige Künstlerinnen und Künstler auf, die durch den gesamten Prater rotieren. Die Mischung aus Jahrmarktszauber und Horrorshow bringt selbst hartgesottene Gruselfans ins Staunen.
Die beliebte und bekannte Halloween Parade startet um 19 Uhr und führt durch den Wiener Prater.
Am frühen Abend nimmt die Liliputbahn ihre Gäste mit auf eine fantastische Reise. Als Hexentrain erzählt sie die Geschichte von Bibi und Gwendolyn, zwei Nachwuchshexen, die sich im Prater-Hexenwald verirren und auf Werwölfe treffen. Zwischen 17 und 21 Uhr fährt der Zug vom Hauptbahnhof ab, Tickets kosten 7 Euro.
Ein Turm zum Gruseln
Weniger laut, aber nicht minder unheimlich wird es im Narrenturm. Dieser historische Rundbau, der einst als Heilanstalt für psychisch Erkrankte unter Kaiser Joseph II. diente, beherbergt heute eine pathologisch-anatomische Sammlung. Besucherinnen und Besucher stehen hier echten Totenschädeln und präparierten Körperteilen gegenüber. In diesen Räumen herrscht eine Stille, die schwer auf der Brust liegt. Man spürt, wie eng in Wien Leben und Tod miteinander verwoben sind.
Idylle, Gänsehaut und schwarzer Humor
Wer sich weiter hinauswagt, gelangt zum Zentralfriedhof. Dieser riesige Ruheort überrascht mit seinen idyllischen Wegen und berühmten Gräbern. Hier ruhen nicht nur die ehemaligen Präsidenten Österreichs, sondern auch Größen wie Ludwig van Beethoven und Falco. Besonders mystisch wird es im Norden, wo sich der jüdische Friedhof mit seinen verwachsenen Grabsteinen unter Nebelschwaden verbirgt. Wer in dieser Atmosphäre kein Schaudern verspürt, hat das Herz eines Roboters. Passend dazu bietet das Bestattungsmuseum gleich nebenan eine Portion Galgenhumor. Neben Sarg-Probeliegen lockt ein Museumsshop mit skurrilen Mitbringseln. Auf einem Turnbeutel prangt der Spruch "Ich turne bis zur Urne" und selbst Lego-Krematorien sind hier erhältlich.
Halloween-Special im Haus des Meeres: Gruselspaß für Groß und Klein.
Das Haus des Meeres lockt mit tierischen Schreckmomenten. Der alte Flakturm im Esterházypark wird liebevoll dekoriert und erwacht durch Aktivitäten wie die Fütterung von Giftschlangen, das hautnahe Erleben von Fauchschaben und Stabschrecken sowie Kinderschminken und einer Halloween-Rätselrallye. Besonders Mutige erleben um 15:30 Uhr eine Haifütterung, die garantiert für Nervenkitzel sorgt.
Party-Highlights zu Halloween
Später in der Nacht übernimmt die Musik das Kommando. In der Pratersauna startet der "Haunted Sauna"-Rave mit DJs, geheimem Floor und einem Spooky Garden. Wer verkleidet vor Mitternacht erscheint, zahlt weniger. Im Prater DOME beginnt um 22 Uhr Österreichs größte Halloweenparty. Wer sich dort fotografieren lässt, kann einen VIP-Jahrespass gewinnen. Das Foto mit den meisten Likes entscheidet.
Für alle Nachtschwärmer steigt ab 22:00 Uhr im Prater Dome die größte und schaurigste Halloween Party Wiens.
Die Ottakringer Brauerei lädt zum "Halloween-Rave - Kein Sonntag ohne Techno" ein. Zwischen Industrieästhetik und Laserlicht feiern Hunderte auf mehreren Floors zu Techno und House unter dem Motto "Ghost Castle". Wer es elektronischer mag, findet in der Flex-Location an der Augartenbrücke Drum’n’Bass und düstere Klangwelten. Im Club U4 wird unter dem Titel "Death by Disco" getanzt, geschwitzt und erschreckt – ein Mann mit Kettensäge gehört zum Showprogramm. Am Freitag verwandelt sich auch O – der Klub in ein düsteres Paralleluniversum. Drei Floors mit Hits der 9oer, House & Techno und Hip Hop warten.