Laut Stadtrechnungshof Zunahme von 9,44 Prozent im Vergleichszeitraum.
Wien. Die Zahl der Übergriffe auf Mitarbeiter der Wiener Linien ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Von 2016 bis 2018 kam es laut Stadtrechnungshof zu 341 solchen Taten. Bei vorangegangenen Überprüfungen wurden beispielsweise zwischen 2009 und 2011 nur 273 Übergriffe gezählt. Das bedeutet einen Anstieg von 9,44 Prozent - unter Miteinbeziehung der auch seither gestiegenen Fahrgastzahlen.
Thema des am Dienstag veröffentlichten Berichts des Wiener Stadtrechnungshofs waren die Schutzmaßnahmen gegen Übergriffe auf Bedienstete im öffentlichen Verkehr. Dafür nahmen die Prüfer den Zeitraum zwischen 2016 und 2018 unter die Lupe. Die Informationsbeschaffung erfolgte über eine Analyse vorliegender Dokumente, Gespräche und Erhebungen an Ort und Stelle.
Eingangs hielten die Prüfer in ihrem Bericht fest: "Während sich fast alle Fahrgäste an die Beförderungsbedingungen, an die Hausordnung und an die Tarifbestimmungen hielten, fiel eine kleine Minderheit von ihnen durch Übergriffe auf die Bediensteten der Wiener Linien GmbH & Co KG auf." Konkret heißt das: In Summe wurden von 2016 bis 2018 341 Taten registriert.
Meisten Übergriffe im Bereich U-Bahn
Dröselt man die Daten auf die einzelnen Betriebszweige auf, so stellte sich heraus, dass die meisten Übergriffe im Bereich U-Bahn erfolgten (187), gefolgt vom Bereich Autobus (113) und Straßenbahn (92). Dies erklärten die Prüfer damit, dass im Untergrund deutlich mehr Fahrgäste unterwegs seien.
Die Angriffe und Verstöße erfolgten unter anderem bei aufgedeckten Tarifvergehen - also Schwarzfahrten -, im Rahmen von Zurechtweisungen bei Verstößen gegen die Beförderungsbedingungen, aber auch ohne ersichtlichen Grund. Die dokumentierten Taten im Bericht waren sehr vielfältig: Ein U-Bahn-Fahrer wurde etwa beim Einfahren in eine Station von einem Laserpointer geblendet. Eine Straßenbahnlenkerin erhielt von einem Passagier einen Schlag ins Gesicht und wurde von ihm in den Unterarm gebissen. Ein Fahrscheinkontrollor wurde am U-Bahnsteig mit einem Messer bedroht.
Am häufigsten betroffen waren die Fahrer (190 Übergriffe), gefolgt von den Kontrollorganen (114 Übergriffe). In der Regel waren Fahrgäste die Täter. Die Übergriffe führten zu zahlreichen Konsequenzen und auch durchaus beträchtlichen finanziellen Schaden für die Wiener Linien.