Schwarzer Freitag

In 24 Stunden so viele Femizide in Wien wie in ganz 2023

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Binnen 24 Stunden wurden in Wien so viele Frauen von Männern getötet "wie im gesamten Jahr 2023", so der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) am Sonntag.  

Wien. Am Freitag waren die 13-Jährige Carmina und ihre Mutter Claudia (51) im Bezirk Landstraße tot aufgefunden worden, als tatverdächtig gilt der vorerst verschwundene Ehemann und Vater Christian R.  Am Abend starben drei Asiatinnen bei einer Messerattacke in einem Brigittenauer Bordell, in Verdächtiger Afghane wurde festgenommen.

Letztes Jahr österreichweit 26 Femizide 

2023 wurden österreichweit laut den AÖF-Daten 26 Femizide verübt, zusätzlich habe es 51 Mordversuche bzw. Fälle schwerer Gewalt an Frauen gegeben. "Gewalt an Frauen ist ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem. Österreich ist das einzige Land in der EU, in dem mehr Frauen als Männer durch Männerhand getötet werden", wurde erläutert. Gewalt "betrifft in Österreich jede dritte Frau", hieß es weiter. Besonders schlimm ist es Wien: Hier wurden an einem Tag fünf Frauen ermordet - das sind genau so viele wie im gesamten Vorjahr in der Bundeshauptstad, als es in 12 Monaten 5 Femizide gab.

Der Verein fordert "eine weitere Stärkung des Opferschutzes für gewaltbetroffene Frauen. Jede Frau in Österreich hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Die Opfer müssen noch stärker geschützt und die Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden". Präventionsprojekte sollten ausgebaut werden. 

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