Stadtrat Hacker tobt: BVT habe Stadt nicht in Kenntnis gesetzt.
Wien. Azad sitzt derzeit in Gefangenschaft einer kurdischen Einheit in Syrien fest. Der Doppelstaatsbürger soll sich bereits 2013 das erste Mal der Terrormiliz angeschlossen haben, bevor er zwischendurch auf „Heimaturlaub“ in Wien war. Damals wurde er, wie von ÖSTERREICH berichtet, vom Verfassungsschutz befragt, aber wieder freigelassen. Jetzt wurde bekannt, dass Azad bei diesem Österreich-Aufenthalten Sozialhilfe bekam.
Azad hat die türkische und österreichische Staatsbürgerschaft. Und mit dem Austro-Pass habe er ganz normal Anspruch auf die Mindestsicherung gehabt, erklärt Sozialstadtrat Peter Hacker in einem Online-Bericht. Wenn das stimme, sei es ein Skandal, dass das BVT die Stadt zu dem Fall nicht in Kenntnis gesetzt habe. 2014 kehrte der IS-Kämpfer Azad nach einer Schussverletzung nach Wien zurück. Er ließ sich hier behandeln. In den 14 Monaten kassierte er etwa 12.400 Euro Mindestsicherung. Azad besuchte außerdem während seines Wien-Aufenthalts AMS-Kurse und wurde in einem Wiener Spital ambulant behandelt.
BVT ließ ihn abtauchen
Der Verfassungsschutz hatte Azad zwei Mal befragt, ließ ihn dennoch abtauchen. Nach einer Schussverletzung in Syrien 2013 wurde er in der Türkei behandelt, kehrte aber nach Wien zurück. Die Eltern alarmierten erneut die Behörden. Der Verfassungsschutz leitete zwar Ermittlungen gegen ihn ein. Sie glaubten ihm aber die Variante, er habe in Syrien nur einer „Hilfsorganisation“ geholfen. Die Eltern wollten ein Ausreiseverbot für ihn. Vergebens. 2015 tauchte Azad erneut an der Seite der Terroristen in Syrien unter. Erst 2016 verlangten die hiesigen Behörden einen Haftbefehl gegen ihn. Zu spät.