Sparmaßnamen

(K)ein Ende in Sicht: Wien erwägt U5-Baustopp

Die Sparmaßnahmen der Stadt Wien nehmen, nach der Erhöhung der 365-Euro-Jahreskarte, wohl erneut die Öffis und ihre Nutzer ins Visier. Nun steht eine weitere Verzögerung bzw. sogar ein Stopp der Bauarbeiten für die neue U5 im Raum - sehr zum Ärger von ÖVP und Grünen.

Nach einem Bericht des Kurier, der sich auf Insider stützt, denkt die rot-pinke Stadtregierung über diesen drastischen Schritt nach. 3,7 Milliarden der 5,7 Milliarden Euro Planungskosten (für U5 & U2) sind noch offen, Einsparungen von 250 Millionen Euro pro Jahr sind daher möglich.

Da die Stadt händeringend auf Sparmaßnahmen angewiesen ist, lächelt sie diese Summe natürlich besonders an. Dem Ausbau der vollautomatischen U5 auf der Strecke der U2 bis Ende 2026 steht nichts mehr im Weg, darüber hinaus könnte es aber düster werden.

Und auch die violette U-Bahn könnte es bei ihrem Ausbau - zum Matzleinsdorfer Platz und später bis zum Wienerberg - erwischen.

"Nächster gravierender Schlag"

Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Wien-Obmann der ÖVP Markus Figl spricht von einer "gefährlichen Rechnung", mit "enormen Mehrkosten für die Stadt". Gefolgt von einem Rundumschlag: "Wien braucht endlich eine Stadtregierung, die Entlastungen schafft, klare Prioritäten setzt, den Sparstift dort ansetzt, wo es wirklich notwendig ist und Innovationen zulässt."

Die Grünen blasen in ein ähnliches Horn: "Wenn die Wiener SPÖ [...] jetzt auch beim U5-Ausbau mit dem Vorschlaghammer hineinfährt, wäre das der nächste gravierende Schlag gegen die klimasozialen Grundpfeiler unserer Stadt", heißt es von der Doppel-Spitze Judith Pühringer und Peter Kraus. Und weiter: "Eine Verspätung des U5-Baus um viele Jahre würde sich nahtlos in die Reihe der schlecht gemanagten Großprojekte von Rot-Pink einreihen."

Die Wiener Linien arbeiten den eigenen Aussagen nach eifrig weiter, mit einer geplanten Fertigstellung im Zeitraum 2032 bis 2035. Und ganz so einfach wäre ein Bau-Stopp auch gar nicht.

Dem Bericht zu Folge trägt nämlich auch die Stadt Wien jegliche Mehrkosten, nicht der Bund in seiner Finanzierungshilfe. Wird das Projekt also aufgeschoben, werden die Kosten in Zukunft nur weiter ansteigen.

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