Nach der Insolvenz des Wiener Kindergartenträgers Minibambini, die als Folge des Förderstopps im Februar eingetreten ist, wurde diesem nun auch die Bewilligung für den weiteren Betrieb entzogen.
Die entsprechenden Bescheide wurden am Freitag per Boten zugestellt, rund 800 Kinder wurden in den zwölf Kindergärten betreut. Das Konkursverfahren startet mit heute, Freitag.
Die Eltern werden nun kontaktiert und sollten ihre Kinder im "Laufe des Tages" abholen, jedoch werde auf Arbeitende natürlich Rücksicht genommen, sagte Ingrid Pöschmann, Pressesprecherin der Kinder- und Jugendhilfe (MA11). Aus der Ediktsdatei geht indes hervor, dass Insolvenzgläubiger aufgefordert werden, ihre Forderungen bis zum 27. April anzumelden, dann sollte die Höhe der Verbindlichkeiten feststehen.
Das Konkursverfahren wurde am gestrigen Donnerstag über Antrag eines Gläubigers am Handelsgericht Wien eröffnet, wie die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und AKV bekanntgaben. Die darauffolgende Veröffentlichung in der Ediktsdatei der Justiz mit Wirkung 10. März hatte nun zur Folge, dass den zwölf Kindergärten die Bewilligung für den Betrieb entzogen wurde.
Dieses Vorgehen kündigte Pöschmann bereits gestern, Donnerstag, an. Der Widerruf der Betriebsbewilligung wurde dann am Freitag über einen Bescheid dem Betreiber zugestellt. "Der Träger wird dann unmittelbar aufgefordert, die Eltern zu kontaktieren, dass die Kinder abgeholt werden müssen", sagte Pöschmann. Somit dürften die Kinder spätestens ab Montag einen neuen Betreuungsplatz brauchen.
Die Stadt Wien Kindergärten unterstützt betroffene Erziehungsberechtigte dabei, passende neue Plätze für ihre Kinder zu finden. Eine Hotline ist unter 01/90 500 20 erreichbar. Für die Weitervermittlung ist die Kindergarten-Servicestelle in der Wilhelminenstraße in Ottakring zuständig, bis Mittwoch haben sich laut MA10 (Kindergärten) 134 Eltern gemeldet. Aus dem Büro des zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) hieß es gestern, dass auch für die weiteren Kinder ausreichend Plätze vorhanden wären.
Der Stadtrechnungshof hatte im Jänner aufgedeckt, dass Minibambini diverse Scheinfirmen beschäftigt hatte. Die Stadt Wien hat am 27. Februar einen sofortigen Förderstopp für den Kindergarten-Trägerverein verhängt, womit die jetzigen Ereignisse ihren Lauf nahmen.