58 Prozent der Kindermediziner sind Wahlärzte

Kinderärzte: System vor dem Kollaps

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Die Österreichische Kinderliga schlägt Alarm – Die Versorgung steht vor dem Zusammenbruch.

Wien. Die ÖSTERREICH-Story von der Massenflucht der niedergelassenen Mediziner ins lukrativere Dasein als Wahlarzt ohne Kassenvertrag schlägt hohe Wellen.

Nur 42 % der Kinderärzte haben Kassenvertrag

Warnung. Nach den dramatischen Personalproblemen in der Kindermedizin der Klinik Floridsdorf, wo sich praktisch die Abteilung aufgelöst hat, warnt Christoph Hackspiel (siehe Artikelbild), Präsident der österreichischen Kinderliga, vor schwerwiegenden Versorgungsengpässen bei den Kindern.

Pensionswelle. In Wien haben etwa noch 42 Prozent der KinderärztInnen einen Kassenvertrag, von diesen sind 71 Prozent über 50 Jahre alt und 26 Prozent über 60 Jahre alt. Das bedeutet, dass allein in Wien in den nächsten fünf Jahren die Versorgung durch KassenärztInnen nicht mehr möglich sein wird, hält die Kinderliga die dramatischen Zahlen zum drohenden Kollaps des Systems fest.

Unfinanzierbar. Für Mehrkindfamilien, Alleinerzie­herInnen und Familien in Mindestsicherung oder mit Fluchtgeschichte sind Privatversicherungen und Wahlarztbesuche nicht finanzierbar. Auch Kinder mit einer Vorerkrankung sind von einer Privatversicherung oft ausgeschlossen. „Das Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung im Sinne der Chancengleichheit muss für alle Kinder garantiert sein“, fordert Hackspiel.
 

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