Der Prozess um den tödlichen Schuss in der Kaserne startet. Ein Zeuge soll bedroht werden.
Noch bevor der Prozess um den tödlichen Schuss in der Albrechtskaserne in Wien-Leopoldstadt am heutigen Donnerstag vor dem Straflandesgericht startet, hat das Verfahren für heftigen Wirbel gesorgt. Auch weil die Justiz ein absolutes Film- und Fotografierverbot erließ und somit die Öffentlichkeit ausschloss. „Man wolle für einen geregelten Ablauf des Prozesses sorgen“, hieß es sinngemäß.
Tatsächlich scheint man sich Sorgen um den Kronzeugen der Anklage zu machen. Es handelt sich um jenen Mithäftling, der den angeklagten Ex-Soldaten Ali Ü. (22, es gilt die Unschuldsvermutung) erheblich belastet. Wie berichtet, soll dieser im Oktober während des Wachdienstes seinen Kameraden Ismail M. (20) absichtlich mit der Dienstwaffe erschossen haben. Der 22-Jährige spricht dagegen von einem Unfall. Allerdings soll er in der U-Haft dem jetzigen Kronzeugen gegenüber eingestanden haben, vorsätzlich geschossen zu haben. Dieser Zeuge behauptet nun, im Anschluss an seine Aussage mit Mord bedroht worden zu sein. Er wurde in eine Einrichtung nahe Wien verlegt. Es sei sogar geplant, seine Identität zu ändern, behauptet er.