Entlang der Wiener Ringstraße befindet sich der meistbefahrene Radweg der Hauptstadt. Teile davon sind eng, wirken gefährlich. Verkehrsstadträtin Ulli Sima will das ändern – und plant ein Großprojekt für Radler.
Manche hoffen bereits jetzt auf einen "Luxus-Radweg" und warten auf einen Umbau der etwa 5 Kilometer langen Strecke entlang der Wiener Ringstraße und des Franz-Josefs-Kais. Mit über 1,74 Millionen Fahrten im Jahr 2023 ist es der meistgenutzte Radweg Wiens.
Derzeit wirkt der Radweg aber oft gefährlich und nervenaufreibend für Radfahrer. Teils ist der Weg zu schmal, was zu Staus und Überholmanövern führt, die Unfälle begünstigen. Abschnittsweise teilen sich Fußgänger und Radler den Weg - auch das führt immer wieder zu brenzligen Situationen.
Planungen von SPÖ-Verkehrsstadträtin Ulli Sima gestartet
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) will die Strecke jetzt in einen Luxus-Highway für die Radler in Wien umbauen. "Der Ring ist eine der Hauptradrouten, aber in die Jahre gekommen. Ich habe daher die zuständigen Abteilungen beauftragt, sich den Ring anzuschauen, um dort das Qualitätsniveau des Radwegs zu heben", sagte Sima dem Standard.
Umgesetzt werden soll der Luxus-Radweg nach der in eineinhalb Jahren angesetzten Wien-Wahl 2025.
Luxus-Radweg soll breiter werden
Der Experte Klaus Robatsch, Chef der Verkehrssicherheitsforschung beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), wird im Standard damit zitiert, was sich beim Radweg entlang der Ringstraße ändern müsste. "Der Querschnitt am Ring ist dafür zu schmal", so Robatsch.
Aktuell überlegt das Wiener Verkehrsressort, wie breit der Radweg werden soll. Die Mindestbreite steht fest: Würde der Ring-Radweg heute gebaut, müsste er mindestens 3,3 Meter breit angelegt werden. Das ist für Zweirichtungsradwege mit einem Radaufkommen und einer verkehrlichen Bedeutung wie am Ring gesetzlich vorgeschrieben.
Radlobby will Räder auf den Nebenfahrbahnen
Die Radlobby fordert Fahrradstraßen in den Nebenfahrbahnen des Rings - und Fußgänger sollen auf dem jetzigen Radweg gehen können.
Ein Konzept von Sima zur Verbesserung des Radverkehrs am Ring soll bis Herbst 2025 vorliegen, die Umsetzung könnte jedoch Jahre dauern.
Sima will Konzept ab Herbst 2025 umsetzen
Sima will das Konzept für den Luxus-Radweg jetzt bis Herbst 2025 ausarbeiten lassen. Nach der Wien-Wahl sollen die Bauarbeiten dann beginnen.
Bekannt sind die aktuellen Unsicherheits-Faktoren am Ring-Radweg, verweisen Experten auf diverse Sicherheitsprobleme: Ungeregelte Kreuzungen, enge Wartezonen und Abschnitte ohne bauliche Trennung zum Autoverkehr.
Verbesserungen wie breitere Radwege und klare Markierungen sollen die Situation mit dem Luxus-Radweg über entlang der Wiener Ringstraße entschärfen.