In einem Gemeindebau in Floridsdorf stapelt sich der achtlos weggeworfene Müll vor der Anlage. Ein Bewohner fühlt sich mit dem "massiven" Müllproblem im Stich gelassen und schlägt Alarm. Seine Geduld ist am Ende.
In vielen Wiener Gemeindebauten stehen Einkaufswägen in Gängen, Stiegenhäusern oder auf Grünflächen. Zwischen März und Mai wurden in ausgewählten Anlagen monatlich bis zu 900 rollende Hindernisse eines einzigen Handelskonzerns entfernt. Wiener Wohnen will nun mit Sammelstellen, regelmäßigen Abholungen und 50-Euro-Strafen aufräumen.
Während die Stadt gegen Einkaufswägen vorgeht, sieht oe24-Leserreporter André N. das Problem woanders. "In vielen Gemeindebauten haben wir ganz andere Sorgen als ein paar Einkaufswagen“, sagte der Bewohner eines Gemeindebaus in Floridsdorf. Er berichtet von einem massiven Müllproblem, das mittlerweile sogar zu Tierbefall geführt hat.
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"Einkaufswagen sind das geringste Problem"
Mehrfach hat er die Missstände fotografiert und an Wiener Wohnen geschickt. Auch andere Mieterinnen und Mieter hätten Beschwerden eingebracht. Die Antwort sei immer gleich gewesen. "Man wisse über die Problematik Bescheid“, habe es geheißen. Doch verändert habe sich nichts. "Statt besser wurde es seitdem nur schlimmer“, sagte André N. Er kritisiert auch die Ordnungsberater. Seiner Meinung nach kontrollieren sie nur dort, wo es einfach ist. "Bei Zigaretten oder Wägen wird schnell gestraft, aber bei Müll schaut man weg."
Die Fotos, die er an oe24 geschickt hat, zeigen pures Chaos: achtlos weggeworfene Müllsäcke, alte Möbel, Kleidung und die obligatorischen Einkaufswägen vor der Anlage. Aber auch die Müllcontainer selbst sind heillos überfüllt. Für ihn ist das längst Alltag geworden. "Einkaufswagen abstrafen sollte da die geringste Sorge sein", echauffiert sich René N. Nur dagegen unternehmen wolle man nichts, weil "das entsprechende Klientel scheinbar Narrenfreiheit besitzt" und man es nicht konfrontieren wolle.
Der Mieter will mit seinem Aufschrei nicht stänkern, sondern nur aufzeigen, wo es wirklich Handlungsbedarf gibt. "Wer für Ordnung zuständig ist, soll sie auch dort durchsetzen, wo es wehtut", sagt André N.