Die Volksanwaltschaft hat ein zweites Verfahren gegen die Mobbing-Pädagogin eingeleitet.
Wien. Die ersten Vorwürfe gegen eine Mathematik-Lehrerin des „Gwiku“-Gymnasiums in Währing gab es schon 2013 – ÖSTERREICH berichtete. Zur Einsicht kam die Pädagogin aber scheinbar nie. Denn diese Woche wurde bekannt, dass die Erniedrigungen ihrer Schützlinge weitergingen.
Schülerinnen. Es geht um bösartige Sprüche der Lehrerin wie „Liegt Dummheit bei euch in der Familie?“ oder „Die Billa-Uniform steht dir besser“. Kinder durften während des Unterrichts nicht auf die Toilette gehen und wurden von der Lehrerin gemobbt, heißt es unisono.
Jetzt haben sich zwei ehemalige Schülerinnen der mutmaßlichen Terror-Lehrerin an die Öffentlichkeit gewandt und die Vorwürfe weiter bestätigt.
"Teilweise Anmutungen wie beim ›Schüler Gerber‹"
„Erniedrigungen waren an der Tagesordnung. Es hat teilweise Schüler-Gerber-Anmutungen gehabt“, sagt etwa Theresa V. „Es waren durchaus sadistische Züge. Wenn Schüler vor ihr geweint haben und verzweifelt waren, weil sie schon so viel gelernt haben, ist sie nur mit einem Lächeln dagestanden und hat gesagt ‚das ist so, das ist deine eigene Schuld, dein eigenes Problem‘“, sagt Aziza H. gegenüber dem ORF.
Konvolut. Auch eine Elterninitiative hat jetzt Beschwerde bei der Volksanwaltschaft eingelegt. Sie hat ein Konvolut zusammengestellt, in dem zahlreiche Vorfälle aus den vergangenen zehn Jaren dokumentiert sind. Es gebe „Beweise in ausreichender Dichte und Güte für das untergriffige Verhalten der Lehrerin“, so ein Sprecher.
Verfahren. Es ist das zweite Verfahren dieser Art. Das erste wurde bereits 2017 abgeschlossen. Die betroffene Lehrerin, eine pragmatisierte Bundesbedienstete, die sich seit den Vorwürfen krankgemeldet hat, weist alle Anschuldigungen von sich.
Ministerium. Das Bildungsministerium, bei dem die AHS-Lehrerin formal angestellt ist, will sich bis Mitte nächster Woche ein Bild von der Causa machen.