Experte fürchtet Gewalteskalation

Morgen steigt ''Sturm auf Wien''

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Die Coronaleugner marschieren wieder auf, die Stimmung ist angespannt. 

Wien. Am Wochenende wollen die Coronaleugner wieder durch die Straßen der Hauptstadt ziehen. In den sozialen Medien wird bereits heftig für den „Sturm auf Wien“ mobilisiert. Punkt 12 Uhr mittags wollen sie sich auf dem Wiener Heldenplatz versammeln.

Massen. Abzuwarten bleibt, wie viele Menschen an der geplanten „Mega­demo“ teilnehmen werden. Die Organisatoren erwarten sich über 100.000, zuletzt kamen bei den größten Kundgebungen ­allerdings laut Polizeischätzungen nur rund 40.000 zusammen.

Gewalt. Während der Ansturm also noch nicht abzuschätzen ist, bleibt eines klar: Die Stimmung innerhalb der Coronaleugner-Szene wird aggressiver. Bei den letzten Demos kam es zu vermehrten Attacken auf Journalisten und Polizei, auch das Gesundheitspersonal ist Drohungen ausgesetzt. „Wir beobachten zunehmend eine Eskalation der Gewalt, aber das betrifft nur einen kleinen Anteil der Teilnehmer“, so Extremismus-Experte ­Nicolas Stockhammer gegenüber ÖSTERREICH.

Größte Bedrohung, auch Terror möglich

Bedrohung. Trotzdem sieht Stockhammer wie der Verfassungsschutz die Coronaleugner als derzeit größte Bedrohung im Land. Auch terroristische Aktionen durch die radikalen Impfgegner hält der Experte für „absolut möglich“. Im Hinblick auf den Start der Impfpflicht im Februar wird sich die Lage weiter zuspitzen: „Mit der Impfpflicht wird sich die Situation verschärfen. ­Einige haben bereits eine härtere Gangart angekündigt. Es ist nicht auszuschließen, dass es auf den Straßen zu vermehrter Gewalt kommen wird“, so Stockhammer.

Rechtsaußen. Dabei bezieht sich der Terror-Experte auch auf das Aufreger-Video, in dem radikale Coronaleugner und Neonazi Gottfried Küssel ­Alko-Exzesse feierten. Die rechte Szene nimmt laut seinen Analysen eine federführende Rolle bei den Protesten ein: Unter dem „Schirm der Corona-Proteste“ hoffen diese, einen „Pool“ an Radikalisierungsbereiten für ihre Zwecke zu finden. Wie sehr das gelingen wird, bleibt abzuwarten. 

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