Die Sicherungsarbeiten im nach einer Gasexplosion zerstörten Haus in Wien-Wieden werden fortgesetzt.
Die Sicherungsarbeiten an jenem Haus an der Ecke Preßgasse - Schäffergasse in Wien-Wieden, das am Mittwoch bei einer Explosion teilweise zerstört wurde, sind am Freitag nach dem Auffinden eines zweiten Todesopfers fortgesetzt worden. Der Schutt wird nun sukzessive abgetragen, die Teile werden zur Beweissicherung aufbewahrt, wie Feuerwehrsprecher Christian Feiler im Gespräch mit der APA ausführte.
Die Sachverständigen seien derzeit im Haus unterwegs, um die Situation exakt zu beurteilen. Man könne davon ausgehen, dass noch immer akute Einsturzgefahr herrsche, betonte er. Dass man noch auf weitere Opfer stoße, sei aber unwahrscheinlich - auch weil niemand mehr vermisst werde, wie Feiler sagte.
Die Ursache der Detonation, die den oberen Bereich des Gemeindebaus nahezu völlig vernichtet hat, ist noch immer unklar, wie betont wurde. Der Verdacht, dass es sich um eine Gasexplosion gehandelt hat, liegt nahe, wurde aber noch nicht bestätigt. Dass das Gas - Zeugen berichteten von Gasgeruch - erst nach der Explosion ausgetreten ist, werde weiterhin nicht ausgeschlossen, hieß es.
Der nun geborgene Schutt, so erläuterte Feiler, werde nicht sofort entsorgt. Denn es handle sich um Beweismaterial, das gesichert werden müsse.
Der Zugang zum betroffenen Bereich war auch am Freitagvormittag noch gesperrt bzw. nur für Anrainer möglich. Die zum Teil deutlich in Mitleidenschaft gezogenen Fahrzeuge, die vor dem Haus geparkt waren, wurden in angrenzenden Straßenzügen abgestellt. Wann der Bereich wieder passierbar sein wird, steht noch nicht fest.
Gleichzeitig laufen auch die Gespräche mit der von Wiener Wohnen mit der weiteren Absicherung beauftragten Baufirma, berichtete Walter Hillerer, der Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen, der APA. Zu den ersten Maßnahmen werde die Errichtung eines Bauzaunes und die Montage von Bretterverschlägen bei vorerst nicht mehr benutzbaren Wohnungen gehören. Dies soll auch mögliche Plünderungen verhindern.
Rund 50 Personen bzw. 26 Wohnungen sind laut dem Büro für Sofortmaßnahmen im Haus betroffen. Für die Mieter werden nun Ersatzwohnungen zur Verfügung gestellt - obwohl viele von ihnen offenbar vorerst bei Verwandten oder Freunden untergekommen sind. Allerdings sei davon auszugehen, dass längerfristig doch die meisten das Angebot der Stadt annehmen wollen, hieß es. Theoretisch können die Betroffenen sogar entscheiden, in der neuen Wohnung dauerhaft zu bleiben. Dem Vernehmen hätten einige jedoch jetzt schon klargestellt, dass sie jedenfalls wieder in die Preßgasse zurückwollen.
Einige Bewohner durften in Begleitung bereits in das Haus, um persönliche Gegenstände abzuholen. Auch Personen, deren Wohnung völlig zerstört wurde, ermöglicht das Büro für Sofortmaßnahmen einen Besuch des Schauplatzes. Zudem wird psychologische Betreuung angeboten.
In den umliegenden Häusern sei die kurzfristig unterbrochene Stromversorgung wieder hergestellt, hieß es. Die Gasversorgung war zum Teil jedoch noch unterbrochen.