Warnung

Obdachlosen-Morde: Jetzt spricht Wiens Bürgermeister Ludwig

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In Wien kam es im Sommer bisher auf drei brutale Angriffe auf Obdachlose, die in zwei Fällen mit dem Tod der Opfer endeten.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat angesichts tödlicher Angriffe auf Obdachlose gewarnt, Betroffene zu diskriminieren bzw. zu diskreditieren. Diese würden ohnehin zu einer sehr stark benachteiligten Gruppe gehören, gab er im Interview mit der APA zu bedenken. Es gebe durchaus politische Gruppen, die politisches Kleingeld auf Kosten von wohnungslosen Menschen wechseln würden. Das sei gefährlich, befand Ludwig.

Ludwig warnt vor "anstacheln"

"Ich hoffe, dass auch diese Politikerinnen und Politiker einsehen, dass man das nicht auf dem Rücken von Ärmsten in der Gesellschaft tun sollte", sagte der Bürgermeister. Denn dies würde offensichtlich auch Menschen "anstacheln", die solche Verbrechen begehen würden. Namen von Politikern wollte Ludwig nicht nennen. Er meine damit all jene, die Obdachlose nur als Problem erkennen und die den Menschen nicht helfen würden, aus einer solchen Situation herauszukommen, hielt er fest.

Mehr Schlafstellen wegen Mordserie

Wien habe aufgrund der Vorfälle nun mehr Schlafstellen geöffnet, betonte Ludwig. Und er versicherte: "Wir arbeiten mit der Polizei auf Hochdruck daran, das aufzuklären und den Täter oder die Täter dingfest zu machen." Aber er wolle auch an das gesamte gesellschaftliche Klima appellieren, die Betroffenen nicht zu diskreditieren.

Bisher drei Opfer bestätigt

In Wien kam es im Sommer bisher auf drei brutale Angriffe auf Obdachlose, die in zwei Fällen mit dem Tod der Opfer endeten. Am 12. Juli war ein Mann erstochen auf einer Parkbank am Handelskai in Wien-Brigittenau aufgefunden worden. In Wien-Leopoldstadt wurde eine Frau mehr als eine Woche später durch Stiche und Schnitte schwer verletzt.

Zuletzt kam es in der Nacht auf den 9. August zu einer Messerattacke in Wien-Josefstadt, wobei der Mann seinen Verletzungen erlag. Aufgrund der ähnlichen Verletzungsmuster, Tatzeiträume sowie der Opfergruppe, geht das Landeskriminalamt (LKA) von einem Zusammenhang zwischen den Attacken und einer Täterschaft aus.

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