Zwei Festnahmen

Polizei stoppt Auftragskiller in Wien

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Mord verhindert - Grab in Simmering war bereits ausgehoben.

Das Grab in einem Waldstück in Wien-Simmering für einen Mord war bereits ausgehoben. Darin sollte ein 48-Jähriger offenbar nach unliebsamen Aussagen in einem Kriminalfall verscharrt werden.

Der Mann bekam jedoch von dem Mordkomplott Wind und ging zur Polizei, wie diese berichtete. Der 45-jährige mutmaßliche Anstifter sowie ein als Täter angeheuerter 38-Jähriger sind in Haft.

Hintergrund: Zollbetrug
Fünf Mitglieder einer tschetschenischen Familie waren nach monatelangen Ermittlungen als Hauptverdächtige rund um dubiose Geschäfte ausgeforscht worden. Das hatte die Wiener Polizei nach Vorliegen des Endberichts vor knapp zwei Wochen vermeldet. Die 41-jährige Hauptverdächtige, ihr Ex-Mann, ihre Mutter sowie zwei Geschwister sollen sich demnach bei Sendungen von Mode aus der Türkei in größerem Stil Schmuck schwarz mitliefern haben lassen und so Zoll und Steuern "gespart" haben.

Grab bereits ausgehoben
Alle fünf Personen wurden festgenommen. In den Einvernahmen dürften sich die beiden Familienhälften dann gegenseitig belastet haben. Nachdem schlussendlich nur die 41-Jährige in Haft blieb, wurde offenbar der Schuldige dafür rasch gefunden. Einer der Verwandten der Frau wollte den 48-Jährigen wegen seiner belastenden Aussagen umbringen lassen, um so die Ehre seiner Familie wieder herzustellen. Der dazu mutmaßlich als Mörder beauftragte 38-Jährige stammt ebenfalls aus dieser Familie.

Der 45-Jährige kaufte bereits einen kleinen Lkw für den Abtransport der Leiche und hob ein Grab aus. Nur darüber, wie der Mann sterben sollte, waren sich die beiden Beschuldigten laut Polizei nicht einig. Andere Familienmitglieder warnten den 48-Jährigen daher noch rechtzeitig vor dem Komplott gegen ihn und der Anstifter und der 38-Jährige Komplize wurden festgenommen.

Es seien ausreichend Beweismittel sichergestellt worden, so die Polizei in einer Aussendung. Die beiden Männer befinden sich derzeit wegen versuchten Mordes beziehungsweise der Vorbereitungen dazu in der Justizvollzugsanstalt Josefstadt. Der Anstifter zeigte sich zu den Vorwürfen geständig, der 38-Jährige bestreitet die Vorwürfe.
 

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