Die Belohnung zur Ergreifung des brutalen Täters aus der Kirche wurde verdoppelt.
Wien. Nach der Belohnung im spektakulären Mordfall an Julia Kührer (16) aus Pulkau ist es das höchste Kopfgeld in der jüngeren Kriminalgeschichte. Für das Auffinden der seit Jahren vermissten Schülerin wurden vor acht Jahren 30.000 Euro ausgelobt, dieselbe Summe gibt es jetzt für entscheidende Hinweise im Überfall auf die Schulbrüder von Strebersdorf.
Sechs Patres waren am 27. Dezember des vergangenen Jahres in der Klosterkirche Maria Immaculata in Wien-Floridsdorf brutal überfallen worden. Der oder die Täter haben die Ordensbrüder gefesselt, geknebelt und gefoltert. Fünf Schulbrüder wurden dabei verletzt, zwei von ihnen schwer. Seitdem wird nach den flüchtigen Tätern gefahndet.
Auf den ersten Blick sah alles wie ein klassischer Überfall aus, die Räuber erbeuteten Geld und Wertgegenstände. Die Kirche war zuvor tagelang ausgespäht worden.
Beschuldigter Pater unter den Opfern
Doch auf den zweiten Blick gibt es Zweifel. Eine Beziehungstat oder ein Racheakt scheint möglich. Auch die Strebersdorfer Ordensbrüder waren in den Missbrauchsskandal der katholischen Kirche verwickelt. Ein ehemals Hauptbeschuldigter war unter den aktuellen Opfern, der Überfall ereignete sich just an dessen 66. Geburtstag. Einem Pater wurde eine eindeutige Botschaft in die Haut geritzt, die auf eine pädophile Veranlagung anspielte.
Hat sich ein Ex-Schüler an den Patres gerächt, oder zumindest hierfür den Auftrag gegeben? Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen, sagte die Polizei. So ist es auch heute noch.