Hilferuf einer Ärztin

Reform geplatzt: Protest der Kinderärzte

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Wiens Kinderärztesystem liegt im Sterben, aber die Stadt tut nichts dagegen.

Wien. Ein ÖVP-Antrag, der die Stadt auffordert, ein Kindermedizin-Projekt der Wiener Gebietskrankenkasse zu unterstützen, wurde letzte Woche abgeschmettert. Prof. Daniela Zaknun schlägt im ÖSTERREICH-Gespräch Alarm: „Das ist eine Schande, so geht es nicht weiter. Die Krankenversorgung der Kinder ist nicht mehr gegeben“, so die Donaustädter Kinderärztin.

Sechs Tage die Woche habe man geöffnet. „Trotzdem haben wir alle zehn Minuten einen Patienten. Wegen der Grippe waren es seit Anfang Jänner jede ­Woche 500 Kinder“, rechnet sie vor. Diese seien kaum mehr richtig betreut. „Helft uns bitte, wir sind am absoluten Limit“, so ihr Hilferuf. „Ich kann meinen Job wirklich gut, aber ich habe Angst vor Fehlern“, so die Ärztin über die extreme Belastung. „Die GKK ist sehr offen, aber die Stadt blockiert die Reform und schmeißt lieber 100.000 Euro für einen Esoteriker raus“, ist Zaknun schockiert.

Ums Geld geht es dabei nicht. Sie würde sofort ­einen Kinderarzt einstellen. „Aber sogar ein Headhunter hat abgelehnt. Zu schwierig“, so Zaknun. Momentan würden 80 Prozent der fertigen Ärzte lieber ins Ausland gehen.

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