Ein 25-Jähriger drohte, den Stephansdom in die Luft zu jagen. Er forderte 500.000 Euro.
Die Besucher im Steffl bereiteten sich gerade auf den 17-Uhr-Gottesdienst vor. Außerdem befanden sich am Samstag Hunderte Touristen in der weltberühmten Kathedrale, als in der Pfarre ein Anruf einging: „Ich zünde eine Bombe im Steffl, wenn ich nicht 500.000 Euro bekomme“, sagte der Unbekannte.
Die Dom-Aufsicht ließ sofort die Kirche evakuieren, die Polizei durchsuchte das Gotteshaus. Nach 35 Minuten kam die Entwarnung, eine Bombe wurde nicht gefunden. Die Messe konnte mit Verspätung beginnen.
Praktisch zeitgleich lief die Fahndung nach dem Erpresser. Ein Zeuge sollte den entscheidenden Hinweis geben. Er hatte in der U-Bahn-Station Kaisermühlen das Telefonat des Verdächtigen mitgehört und verständigte die Polizei. Wenig später konnte ein junger Mann ausgeforscht und festgenommen werden. Es handelt sich um einen 25-jährigen gebürtigen Wiener, der sich laut Polizei psychisch auffällig benahm. „Es war offenbar ein armer, verwirrter Mann“, sagte Dompfarrer Toni Faber am Sonntag.
Verdächtiger bestreitet Drohanruf
Der 25-Jährige wurde noch am Abend einvernommen. Bislang bestreitet er, den Drohanruf abgesetzt zu haben. Ermittelt wird gegen ihn wegen des Verdachts der Erpressung, ob er strafrechtlich belangt werden kann, wird ein psychiatrisches Gutachten klären müssen.
Laut Dompfarrer Faber war der Vorfall nicht die erste Drohung gegen den Stephansdom. „So etwas passiert leider alle paar Jahre“, sagte er. Er erinnert sich noch an eine Mitternachtsmette, die nur unter Polizeischutz durchgeführt werden konnte.