Der Tod von Henry (9) am Schulweg war wohl eine Verkettung von unglücklichen Umständen.
Der Sohn einer Managerin und eines Journalisten war – wie berichtet – Donnerstagfrüh auf dem Weg zum Unterricht. Ob er mit dem Scooter fahrend den Zebrastreifen bei der Petrusgasse über die Landstraßer Hauptstraße überquerte oder den Roller schob, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Fahrer des Lkw, der rechts in Richtung Innenstadt bog und den Bub erfasste, beharrt darauf, beim Einbiegen Grün gehabt zu haben.
ÖSTERREICH sah sich die Verhältnisse vor Ort penibel an, und kann bestätigen, dass es aufgrund der Zeitverzögerung von 5 Sekunden zwischen Fußgänger- und Fließverkehrampel unmöglich ist, dass ein Fahrzeug bei Rot abbiegt, während die Passanten noch Grün haben.
Bleiben zwei Möglichkeiten: Der Bub hatte es eilig und setzte bei Rot über (sehr unwahrscheinlich) – oder beide hatten (wie aus informierten Quellen zu hören ist) Grün, und der Lkw-Fahrer übersah das Scooter-Kind im „toten Winkel“. Oder er war abgelenkt, als der Lkw den 9-Jährigen erfasste und tötete. Derzeit spricht alles für ein unvorhersehbares Unglück – bei der die Polizei momentan dabei ist, alle Aussagen vor Ort zu protokollieren. Danach wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob gegen den Berufs-Lenker etwa wegen Fahrlässigkeit ein Verfahren angestrengt wird.
Zum Thema „toter Winkel“ indes läuft wieder eine breite Diskussion, vor allem alte Lkws mit neuen Sicherheitssystemen nachzurüsten, um diesen Gefahren-Bereich möglichst zu reduzieren.