Wer in Wien mit einem falsch abgestellten Auto öffentliche Verkehrsmittel blockiert, muss künftig höhere Strafen bezahlen. Ab 1. Jänner werden 467 Euro, statt bisher 365 Euro fällig.
Straßenbahnen und Busse stehen immer wieder still, weil Autos quer vor Haltestellen oder direkt auf den Gleisen parken. Solche Blockaden reißen Fahrpläne auseinander und bremsen mehrmals pro Woche hunderte Fahrgäste aus - auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zu Freizeitaktivität. Selbst nach der Entfernung des falschparkenden Fahrzeugs dauert es oft sehr lange, bis gewohnte Intervalle wieder eingehalten werden können. Bereits 1.531 Öffi-Blockierer wurden heuer gezählt, das sind im Schnitt mehr als vier Fahrzeuge pro Tag, die Bus oder Bim zum Stehen bringen.
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Umbau im 15. Bezirk wirkt
Die Camillo-Sitte-Gasse im 15. Bezirk galt lange als Falschparker-Hotspot. Allein im ersten Halbjahr 2025 wurde die Linie 9 dort 18-mal gestoppt. Nach dem Umbau im Sommer ging die Zahl der Vorfälle deutlich zurück. Seither wurde die Straßenbahn nur noch zweimal blockiert.
Begrünungsmaßnahmen in Währing gegen Falschparker.
Die baulichen Veränderungen greifen sichtbar. Parkplätze verschwanden, stattdessen entstanden breitere Gehsteige, neue Grünflächen und Aufenthaltszonen. Insgesamt wurden 500 Quadratmeter entsiegelt, 20 Hochsträucher gepflanzt, vier Bänke aufgestellt und ein Trinkbrunnen installiert. "Ich freue mich über die Begrünung im Grätzl, die zusätzlich eine Beschleunigung für die Straßenbahn bringt", so Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (SPÖ). Auch Währing zeigen bauliche Umgestaltungsmaßnahmen wie etwa in der Kreuzgasse Wirkung. Heuer gab es im 18. Bezirk um ein Drittel weniger Falschparker als noch 2020.
Strafen steigen ab 2026
Zusätzlich zu baulichen Maßnahmen erhöht Wien die Strafen. Wer ab 1. Jänner 2026 einen Bus oder eine Bim blockiert, zahlt 467 Euro statt bisher 365. "Eine Jahreskarte finanziert Mobilität für alle. Falschparken blockiert sie. Deshalb muss eine Strafe dafür denselben Preis haben - als klares Signal für Respekt und Verantwortung", sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Ein paar Zentimeter entscheiden
Wer sein Auto korrekt abstellt, sollte darauf achten, dass die Betonplatten auf den Gleisen frei bleiben. Auch eingeklappte Seitenspiegel helfen, Engstellen zu vermeiden. Manchmal reichen wenige Zentimeter Abstand zum Randstein, um eine Straßenbahn am Weiterfahren zu hindern. Wer eine Bim oder einen Bus abwartet, bevor er endgültig parkt, geht auf Nummer sicher.