Überlebender schilderte Horror in Ungarn:

'Verrückter Österreicher griff an! Es war die Hölle"

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Mit Molotowcocktails, Axt, Schusswaffen und brachialer Gewalt wollte Johann-Wolfgang M. eine Großfamilie in Ungarn auslöschen.

Schock, Trauer und Ungewissheit, ob die Schwerverletzten überleben werden, herrschen nach den furchtbaren Ereignissen Donnerstagabend im 900-Seelen-Ort Káptalanfán in Ungarn:

Wie berichtet, richtete ein Wiener (57) dort ein wahres Blutbad an. Er erschoss Sandor O. (52), das Oberhaupt der 14-köpfigen Familie, mit mehreren Schüssen in den Körper und in den Kopf. Dann feuerte er auf dessen Ehefrau Valeria (40), obwohl sie ihr jüngstes Kind (3) auf dem Schoss hatte. „Als sie flüchtete, drückte er noch ein paar Mal ab“, schildert der überlebende Mate O. „Es war einfach furchtbar, als der verrückte Österreicher in unser Haus stürmte! Es war die Hölle!“

'Verrückter Österreicher griff an! Es war die Hölle
© Polizei

Gezielter Anschlag und 
Abrechnung mit der Ex

Johann-Wolfgang M., Versicherungsmakler und Ex-Besitzer einer Lottokollektur, kannte keine Gnade – wer sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brachte, erlitt lebensgefährliche Verletzungen: So auch das eigentlich zentrale Ziel seines Amoklaufes, seine blutjunge Freundin Szabine, die er wohl in einer Bar oder in einem Hotel kennengelernt hatte und die erst kürzlich vor ihm geflohen und zu ihren Eltern zurückgekehrt war: An den Haaren schleifte er das mutmaßliche Escort-Girl ins Freie und dann vors Haus, um auch ihr in den Rücken zu schießen.

Kaptalanfa  Ungarn Blutbad Österreicher
© Facebook

Die 22-jährige Szabine soll das eigentliche Ziel des Amoklaufs gewesen sein.

Angreifer schoss sich am 
Ende selbst in den Kopf

Die 22-Jährige überlebte, kämpft aber wie ihre jüngste dreijährige Schwester im Spital um ihr Leben. Der Zustand beider Opfer ist kritisch, aber stabil. Eine weitere Schwester (6) von Szabine erlitt durch den Angriff, bei dem auch Brandbomben flogen, Verbrennungen. Der Rest der Familie mit insgesamt 12 Kindern brachte sich bei Nachbarn in Sicherheit, ehe der Wiener, der übrigens mit seinem Staffordshire Terrier im grauen BMW-Kombi zum wohl so geplanten letzten Treffen mit der Roma-Familie gekommen war, sich das Leben nahm. So schoss er zuerst dem Hund und dann sich selbst eine Kugel in den Kopf und verstarb noch vor Ort.

Kaptalanfa  Ungarn Blutbad Österreicher
© Facebook

Der Mann kam mit seinem Staffordshire Terrier zum Blutbad.

Wiener pleite – da zog er blutigen Schlussstrich

Die Hintergründe des Amoklaufes von Káptalanfán liegen noch im Dunklen. Ein Insider, der nicht genannt werden will, bringt aber Licht in die mörderische Causa:

Das Ganze sei ein Rachefeldzug gewesen: „Wie in Wien gemunkelt wird, wurde der Mann, der in Scheidung lebte und sich in die Ungarin verliebt hatte, von der jungen Frau und ihrer Sippe ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.“ Er hatte es im Leben zu einigem Wohlstand gebracht, fuhr eine rote Corvette, hatte im 22. Bezirk ein schmuckes Haus – und am Ende nichts mehr. „Da fasste er den finalen Plan, einen Schlussstrich zu ziehen“, der höchst gewalttätig ausfiel. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. (kor, lae)

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