Wien-Favoriten

Wiener Terror-Bande gestoppt

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Die Goldenberger – zwei Jahre dauerte die brutale Herrschaft dieser Jugend-Bande in Wien.

Raub, Erpressung, schwere Körperverletzung, Erschleichung von Sozialleistungen und noch viel, viel mehr: Die Wiener Polizei legte der Jugendbande mit dem selbst gewählten Namen Goldenberg jetzt das Handwerk. 150 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren – vor allem Tschetschenen und Russen, aber auch Serben, Polen und Österreicher aus der Kampfsport-Szene – sollen Teil der Gang gewesen sein. In Wien-Favoriten hatten sie ihre Basis.

20-jähriger Tschetschene soll das Mastermind sein

Schon im Februar konnte der Kern gefasst werden: Die Burschen scharten sich um den Tschetschenen Magamed M. (20). Er nannte sich Max Goldenberg – wohl in Anspielung auf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Seinem inneren Zirkel soll er Supermarkt-Überfälle befohlen, dann Teile der Beute kassiert haben. „Er hatte ein Einkommen, das einem 20-jährigen Asylnehmer nicht adäquat ist“, erläuterte Oberstleutnant Robert Klug am Freitag.

Hochmut
Auf Facebook prahlten die Goldenberger freimütig: „Wir sind froh, wenn Täter solche Fehler machen. Sie waren zu offensiv, sich ihrer Sache zu sicher“, so Klug weiter. Zehn Beamte einer Sondereinheit forschten die Gruppe aus.

Doch die Raub-Serie riss nicht ab: Andere Teile der Gang sollen im Frühjahr 15 weitere Raubüberfälle teils mit Messern und Softguns verübt haben. Erneut schlug die Polizei zu.

Haft
Die Behörden sprechen von insgesamt 50.000 Euro Schaden. 33 mutmaßliche Täter wurden angezeigt, 20 sitzen zurzeit in U-Haft. Einigen von ihnen droht sogar die eine Mafia-Anklage. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Justiz prüft bei den Goldenberg-Bossen das Vorliegen einer kriminellen Organisation.

Der hohe Organisationsgrad könnte der Jugendbande Goldenberg jetzt zum Verhängnis werden. Bei 17 angezeigten Burschen wird geprüft, ob eine „kriminelle Organisation“ vorliegt. Diese „Mafia-Struktur“ würde eine etwaige Anklage wegen schweren Raubes gegen sie weiter verschärfen.

Islamismus. Ebenso in den Fokus rücken mögliche islamistische Hintergründe bei einigen der Goldenberg-Mitglieder. Auf ihren Facebook-Profilen nehmen sie mit erhobenem Finger Anleihen bei den Terroristen des Islamischen Staates (ISIS).

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