Kritik an "Polizei-Rechten" für normale Wachleute

Wirbel um Festnahme-Erlaubnis für Securitys der Wiener Linien

Teilen

Securitys dürfen Fahrgäste festnehmen. Sehr zum Unmut der Wiener. 

Wien. Die Sicherheitskräfte der Wiener Linien dürfen Fahrgäste vorübergehend festnehmen, wenn sie diese auf frischer Tat ertappen oder Gefahr in Verzug ist – ÖSTERREICH berichtete. Der Kompetenz-Zuwachs für das Wachpersonal in Orange hat zu heftigen Diskussionen geführt und für einigen Wirbel im Netz gesorgt: „Von denen lasse ich mich ganz bestimmt nicht festnehmen“, posteten viele Fahrgäste der Wiener Linien. Festnahmen sind ihrem Verständnis nach einzig Aufgabe der Polizei.

Doch so ist es nicht. Bei vorübergehenden Festnahmen handelt es sich um ein sogenanntes „Jedermannsrecht“. Im Prinzip ist jeder berechtigt, einen anderen bei Gefahr in Verzug festzuhalten. Allerdings müssen die „Delinquenten“ unverzüglich der Polizei übergeben werden.

Die Wiener Linien beziehen sich jetzt auf das Eisenbahnrecht, das den Sicherheits-Mitarbeitern seit Generationen die Erlaubnis zu einer Personenfestnahme einräumt. Dies gilt entgegen der landläufigen Meinung im Übrigen auch für Kontrolleure. Die dürfen beispielsweise Schwarzfahrer festhalten, bis die Polizei die Personalienfeststellung abgeschlossen hat.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.