An mehreren Orten in Wien

Wirbel um Warnschilder vor Wiener Moscheen

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Schilder tragen Aufschrift ''Achtung! Politischer Islam in deiner Nähe.''

Wien. Eine Aktion im Zusammenhang mit der "Islamlandkarte" der Dokumentationsstelle politischer Islam dürfte wohl für weiteren Zündstoff in der aktuellen Diskussion sorgen. Am Dienstag machten auf Twitter diverse Fotos von selbst gebastelten "Warnschilder" die Runde, die in der Nähe zu islamischen Einrichtungen montiert worden waren. Wer dafür verantwortlich zeichnet, war zunächst unklar.

 

 

Schilder von Unbekannten angebracht

Die von Unbekannten angebrachten Schilder tragen die Aufschrift "Achtung! Politischer Islam in deiner Nähe." und verweisen dabei auf www.islam-landkarte.at, also auf jenes vom Institut für islamisch-theologische Studien der Universität Wien ausgearbeitete und von der Dokumentationsstelle politischer Islam vergangene Woche präsentierte Projekt, über das seither diskutiert wird. Unter anderem wurden derartige Schilder in der Leopoldstadt und in Meidling entdeckt.

Die sogenannte "Islamlandkarte", die alle über 600 islamische Organisationen in Österreich erfasst und näher beleuchtet, sorgt seit ihrer Vorstellung für Wirbel. Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) etwa sieht darin eine "Grenzüberschreitung" und will rechtlich dagegen vorgehen. Die Uni Wien untersagte die Verwendung ihres Logos. Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) wurde ebenso wie die daran beteiligten Wissenschafter Mouhanad Khorchide und der Projektleiter und Professor für islamische Religionspädagogik Ednan Aslan bedroht.

Kurz stellte sich hinter die Karte

Kritik daran kam zuletzt auch vom geschäftsführenden Vorsitzenden der Kommission Weltreligionen der Österreichischen Bischofskonferenz, Markus Ladstätter. Zuvor hatten sich schon Grüne, NEOS und SPÖ sowie der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka und ein Beauftragter des Europarats kritisch geäußert. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wiederum hatte sich hinter die Karte gestellt, die FPÖ sah sich in ihren Warnungen zur Migration aus muslimischen Ländern bestätigt.

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