Strukturplan 2030

Zahl der regionalen Gesundheitszentren wird mehr als verdoppelt

Mit einem groß angelegten Strukturplan will Wien die medizinische Versorgung neu aufstellen. Regionale Gesundheitszentren sollen ausgebaut, Spitäler entlastet und Gastpatientinnen und -patienten besser eingeplant werden. 

Wien baut die medizinische Versorgung grundlegend um. Der neue Regionale Strukturplan Gesundheit 2030 bringt mehr Ambulanzen, mehr Tageskliniken und spezialisierte Zentren in fast allen Bezirken. Die Zahl der regionalen Gesundheitszentren soll von derzeit 70 auf 169 steigen. Geplant sind neue Primärversorgungszentren, Kinderambulanzen, Frauengesundheitszentren und spezialisierte Einrichtungen für Schmerzbehandlung, Diabetes oder Wundversorgung.

Zentren für Frauen, Kinder und chronisch Kranke 

"Ein besonderes Herzensanliegen ist mir der Ausbau der Angebote für Frauen sowie für Kinder und Jugendliche", so ÖGK-Landesstellenausschuss-Vorsitzende Agnes Streissler-Führer. Bisher gab es keine Frauengesundheitszentren, bis 2030 sollen neun entstehen. Die Zahl der Kinderzentren soll von 11 auf 14 wachsen. Auch die Diabeteszentren sollen von einem auf drei ausgebaut werden. Insgesamt sollen 3.400 Stellen im ärztlichen Bereich besetzt werden. Das entspricht einer Steigerung von 24 Prozent. Fast zwei Drittel der neuen Stellen entfallen auf den Bereich der Primärversorgung.

Mehr Tageskliniken, weniger Betten 

"Wenn Wien ambulanter wird, betrifft das nicht nur den niedergelassenen Bereich", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Auch in den Spitälern selbst verändert sich vieles. Die Zahl der tagesklinischen Plätze steigt von 650 auf 1.000. Für ältere Patientinnen und Patienten werden 500 zusätzliche Betten für Akutgeriatrie und Remobilisation geschaffen. Gleichzeitig wird die Zahl rein stationärer Betten um rund 800 reduziert. Ende 2030 sollen in den Wiener Fondskrankenhäusern noch etwa 8.400 stationäre Betten zur Verfügung stehen. "Es zählen nicht die Zahl der Betten, sondern die Zahl der Leistungen, die in den Wiener Spitälern erbracht werden", so Hacker.

Weniger Gastpatienten im stationären Bereich

Wien bleibt auch Drehscheibe für Patientinnen und Patienten aus ganz Österreich. "Wir werden Gastpatientinnen und Gastpatienten in unserer Planung berücksichtigen", betont Hacker. Schon jetzt reisen jährlich Hunderttausende Menschen aus anderen Bundesländern zur Behandlung in die Hauptstadt. 2022 wurden rund 70.000 stationär aufgenommen, im ambulanten Bereich lag die Zahl bei 540.000. In Zukunft soll die Zahl der stationären Aufenthalte sinken, weil mehr wohnortnahe Versorgung möglich wird. Für 2030 erwartet die Stadt etwa 34.000 stationäre Gastpatientinnen und Gastpatienten. Ambulant wird die Zahl voraussichtlich auf 580.000 steigen.

Die Wiener Planung orientiert sich dabei am österreichweiten Durchschnitt. In den Fondskrankenhäusern wird ausreichend Kapazität vorgehalten, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen. Zugleich drängt Wien auf eine stärkere bundesweite Abstimmung. "Wien wird sich weiter auf Bundesebene für einen Ausbau der überregionalen Versorgungsplanung einsetzen, damit Gastpatientinnen und Gastpatienten adäquat finanziert und aufgenommen werden können", so Hacker. 

Digitaler Ausbau

Jing Hu, Gesundheitssprecherin der Wiener Neos, berichtet, dass der digitale Ausbau in der Wiener Gesundheitsversorgung auch in den nächsten fünf Jahren weitergehen wird: 1450 bucht bereits jetzt Ersttermine in Ambulanzen der Wiener Fondsspitäler sowie Termine in einzelnen PVE. Die Möglichkeit der Terminbuchung soll auf sämtliche Gesundheitsanbieter in der Stadt ausgedehnt werden. Nach Triage bietet 1450 schon jetzt ärztliche Videoberatung an. Dieser Service wird ausgebaut

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