Sind Firmenchef und Vorarbeiter schuld am Stromtod zweier Mitarbeiter?
Wien. Das Drama hat im Sommer die ganze Stadt erschüttert. Auf der Baustelle des Palais Schwarzenberg mitten in der City starben zwei Elektriker (57, 56) in einem Nebenraum der Tiefgaragen-Einfahrt.
Der Chef des Unternehmens und sein Montageleiter standen am Freitag wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht. Die Anklage warf ihnen mehrere Versäumnisse vor: Die getöteten Arbeiter seien nicht ausreichend für die Arbeiten qualifiziert gewesen. Ihnen hätte nicht einmal das erforderliche Werkzeug zur Verfügung gestanden, noch seien sie am Unglückstag ausreichend unterwiesen worden.
Die Angeklagten wiesen dies zurück. Bei den Opfern habe es sich um erfahrene Arbeiter gehandelt, die das Risiko kannten. „Wir haben keine Laien beschäftigt“, sagte der Chef vor Gericht. Das Unglück sei für ihn nicht vorhersehbar gewesen.
Das Urteil stand aus, es drohen Haftstrafen. Es gilt die Unschuldsvermutung.