In der Wiener Fanzone ging es nach dem 1:1 Österreichs gegen Polen heiß her. Die Fans waren in einem wahren Freudentaumel.
Die Wiener Fanzone tobte: Tausende österreichische Fans bejubelten am Donnerstagabend das Unentschieden gegen die Polen. Fahnen wurden geschwenkt, Freudentänze aufgeführt und ein Spieler enthusiastisch gefeiert: "Ivica Vastic, Ivica Vastic", schallte es in Sprechchören über die große Fanmeile in der City. Die polnischen Fans verließen hingegen relativ rasch still und leise das Areal.
Hier klicken: So feierten die Fans
"Es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit"
Ein
baldiger Aufbruch der Österreicher schien unterdessen ziemlich
unwahrscheinlich. Der Freudentaumel begann nach dem erlösenden Schlusspfiff
erst so richtig. Die Jubelbilder wurden auch auf die großen LED-Leinwände
übertragen. Dazu kam dröhnende Partymusik aus den Lautsprechern und der
Rathausplatz verwandelte sich in eine Riesen-Disco.
Zuvor war bereits der Elferpfiff wie ein Sieg gefeiert worden. Nach dem erlösenden Tor gerieten die Massen erst recht außer Rand und Band - zumindest die rot-weiß-roten. Vor Schreck erstarrt hingegen die Polen - die fast das gesamte Spiel führten und bereits ausgelassen feierten.
"Es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit", freute sich ein 20-jähriger Österreicher: "Jetzt muss ein Sieg gegen Deutschland her." Kritischer sah es allerdings ein 15-jähriger Fan: "War eh leiwand, nur getroffen haben wir nicht." Zufrieden war er mit den letzten Minuten: "Der Elfer hat eh gepasst." Die Chance für das Viertelfinale beurteilte er aber als nicht gut. "Des schaffen wir schon", war sich hingegen seine weibliche Begleitung sicher.
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Begeisterungsstürme in der Linzer Public-Viewing Zone
Tosende
Begeisterungsstürme hat es bei dem Spiel Österreich gegen Polen
Donnerstagabend in der Public-Viewing-Zone am Urfahrener Jahrmarktgelände in
Linz gegeben. 6.500 Fans jubelten bei dem Elfmeter durch Ivica Vastic, der
den 1:1 Ausgleich für Österreich schaffte. Das Publikum hatte während des
Matches nicht mehr an ein Tor der österreichischen Nationalmannschaft
geglaubt. Viele hatten das Areal schon vor Spielende verlassen.
Tolle Stimmung auch in anderen EM-Städten
In Innsbruck
verwandelten sich eben noch enttäuschte Fans innerhalb von Sekunden in eine
euphorische Menge. Minutenlang wurde "Immer wieder, immer wieder, immer
wieder Österreich" skandiert. Der einsetzende Regen schien
niemanden zu stören - zumindest aufseiten der österreichischen Fans, die
sich über die intakte Aufstiegschance ihres Teams freuten.
Nach dem Schlusspfiff herrschte in Klagenfurt kollektiver Jubel. "Oh, wie ist das schön", sangen die Fußball-Enthusiasten auf dem Neuen Platz. Insgesamt strömten 55.000 Besucher in den Fanzonen, berichtete die Polizei.
In der Salzburger Fanzone wurde der Ausgleich mit Rufen "Finale, Finale" bejubelt. Der Zutritt wurde trotz des enormen Andrangs (20.000) dann doch nicht gesperrt - zur Halbzeit hatten die Verantwortlichen noch derartige Maßnahmen überlegt.
Wiener Fanzone erstmals gerammelt voll
Bei einer Gästezahl von
74.000 Fans haben sich die Sicherheitskräfte kurz vor 21.00 Uhr zu diesem
Schritt entschlossen, gab EURO-Komiteesprecherin Anja Richter bekannt. Kurz
vor 22 Uhr wurden einige Eingänge wieder geöffnet. Die anströmenden Besucher
wurden umgeleitet, daher feierten viele auch an umliegenden Tankstellen und
Cafes, die einfach zur "inoffziellen" Fanzone erklärt wurden.
Keine gröberen Zwischenfälle
Die gute Stimmung in der
Fanzone wurde allerdings nicht von gröberen Zwischenfällen getrübt. Es gab
nur einige kleinere Rangeleien im Bereich des Burgtheaters, die sich rasch
auflösten. Gesichtet wurden auch "Flaschensünder": Die
Polizei machte mittels Videokamera Jagd auf Besucher, die es trotz der
Sicherheitskontrollen geschafft hatten, Flaschen aufs Areal zu schmuggeln.
Diese sind in der Fanzone nicht erlaubt. Auch das eine oder andere
bengalische Feuer wurde bereits gezündet.
Enttäuschte "Polska"Anhänger fackelten unmittelbar nach dem Unentschieden im Rathauspark eine Österreich Fahne ab und zogen damit Richtung Besucher. Notiz nahm davon kaum jemand, auch Sicherheitskräfte ließen sich nicht blicken.
Eine Prügelei in der Fanzone beim Rathaus. (c) Pauty
Auch Prügelei am Rande
Am Rande der offiziellen Fanzone hat
es auch einige unschöne Szene gegeben. Anhänger der deutschen
Nationalmannschaft gerieten mit anderen Fans in Streit und bald sprachen die
Fäuste. Die Polizei schritt unmittelbar in das Geschehen ein. Es kam zu
mehreren Anhaltungen.