Eine Stunde weniger Licht

Zeitumstellung sorgt heute für Jetlag

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Am Sonntag beginnt wieder die „Normalzeit“. Wir dürfen eine Stunde länger schlafen.

Wien. Es muss wirklich niemandem peinlich sein. Ein Umfrage zeigt: 85 % der Österreicher vergessen immer wieder, in welche Richtung die Uhr bei der Zeitumstellung gedreht wird.

In der Nacht auf Sonntag wurde die Uhr um 3.00 auf 2.00 Uhr zurückgedreht. Wir gewinnen also eine Stunde Schlaf. Auf der anderen Seite: Es wird auch eine Stunde früher dunkel.

Probleme. Die eine Stunde zeigt große Wirkung. Laut Akonsult-Studie sagen etwa ein Drittel der Bevölkerung, dass sie Probleme damit haben, also unter ­einem Mini-Jetlag leiden. „Ein Jetlag ist nichts anderes als hormonelles Chaos“, sagt Schlafcoach Melanie Pesendorfer im ÖSTERREICH-Gespräch.

Es kann uns jetzt ein paar Tage lang schlecht gehen

Müde. Laut Expertin hat der Verlust der einen Stunde Tageslicht pro Tag großen Einfluss auf unsere hormonelle innere Uhr. Jetzt produzieren wir mehr Melatonin, das mache uns im Herbst und Winter viel müder.

Doch, je nach Verfassung unseres Körpers, drohen noch viel mehr ne­gative Symptome: „Kopfschmerzen, Gereiztheit, Schwindelgefühle, Stoffwechselumstellungen und höherer Blutdruck. Auch die Psyche kann belastet werden“, so Pesendorfer. Ein paar Tage lang kann dieser Zustand andauern.

Stillstand. 2019 ist in Brüssel das Aus für die Zeitumstellung entschieden worden, noch immer ist Stillstand angesagt (siehe unten). In Mexiko wird hingegen am Sonntag das letzte Mal die Zeit verstellt. Künftig wird nur mehr „die Zeit Gottes“ gelten, so Präsident Andrés Manuel López Obrador.

EU wollte Umstellung schon 2019 abschaffen

Eigentlich sollte die Zeitumstellung längst der Vergangenheit angehören. 2018 wünschten es sich 84 % der Befragten in einer EU-weiten Umfrage. Das Europaparlament hat danach im März 2019 mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Sommerzeit per 2021 gestimmt.

Vom Tisch? Doch noch immer ist nichts fixiert, es gibt derzeit einfach wichtigeres (Energiepreise, Krieg, Covid). Am Zug wäre noch immer der EU-Ministerrat, zuständig sind die Verkehrsminister. Wann eine Abstimmung stattfinden werde, ist unklar. Das Thema müsse eine EU-Ratspräsidentschaft aufnehmen, ansonsten sei es vom Tisch.

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