Wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung wurde ein Ungar von einem Schwurgericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Der Mann hatte im Juni dieses Jahres volltrunken und grundlos auf einen ihm unbekannten 24-Jährigen eingestochen. Das Opfer erlitt eine lebensgefährliche Wunde. Der einschlägig vorbestrafte Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit.
Täter war schwer alkoholisiert
Die Tatsache, dass der Ungar
zum Zeitpunkt der Tat etwa 2,7 Promille hatte, wirkte sich laut Richterin
Ingrid Brandstätter strafmildernd aus. Der 30-Jährige sei nur vermindert
zurechnungsfähig gewesen. Ein weiterer Milderungsgrund sei, dass es beim
Mordversuch geblieben war. Erschwerend käme aber hinzu, dass der Täter
bereits einschlägig vorbestraft ist. "Der Angeklagte hat an dem Opfer seinen
Frust abgeladen," sagte Brandstätter.
Messer acht Zentimeter tief in Rücken gestochen
Der
glatzköpfige und im Gesicht tätowierte Mann hatte dem 24-Jährigen im Juni
gegen 3.00 Uhr mehrere Faustschläge verpasst. Als dieser sich nach seiner
heruntergefallen Brille bückte, soll der Angeklagte ihm ein Messer mit
großer Wucht etwa acht Zentimeter tief in den Rücken gerammt haben. Danach
entfernte sich der 30-Jährige.
Der Verletzte, der ebenfalls stark betrunken war, bemerkte die Wunde nicht. Er lief seinem Angreifer nach und versetzte ihm einen Faustschlag auf den Hinterkopf. In dem Moment tauchte eine Polizeistreife auf und trennte die beiden. Der Ungar hatte zu diesem Zeitpunkt das blutige Messer noch in der Hand.
24-Jähriger überlebte nur knapp
Der 24-Jährige hatte
die Attacke nur mit Glück überlebt. Der tiefe Schnitt hatte seine Lunge
verletzt und er erlitt eine so genannte Gasbrust. Der Tod könne bei einer
solchen Verletzung nach Angaben einer Sachverständigen nur verhindert
werden, wenn der Verletzte schnell operiert werde. Der Angeklagte leide laut
eines Psychologen an einer Persönlichkeitsstörung und sei ein "impulsiver
und emotional instabiler" Charakter.