Nach der überraschenden Einigung im Handel geht es nun in die nächste Lohnrunde. Ministerin Bures sorgt für gedämpfte Erwartungen.
Die nächste Verhandlungsrunde für die rund 400.000 Beamten ist nun angesetzt, nachdem es gestern zu einer überraschenden Einigung im Handel gekommen ist. Dies wurde im Ö1-Radio bekanntgegeben.
Die Gehaltsverhandlungen haben nur für die mehr als 130.000 Beamten und Vertragsbediensteten des Bundes unmittelbare Gültigkeit. Hinzu kommen noch die über 60.000 Landeslehrer, die vom Bund bezahlt werden. Länder und Gemeinden können für ihre 200.000 Bediensteten den Abschluss nachvollziehen.
Bures: "Öffentlicher Dienst bisher gut bedient"
Ministerin
Doris Bures (SPÖ) dämpft bereits die Erwartungen der Beamten. Zwar spricht
sie von einem fairen Abschluss im Oktober, will aber besonders sparsam und
effizient sein. Wie sich das unter einen Hut bringen soll, wird sich noch
zeigen. Zudem meint Bures, in den letzten Jahren sei der Öffentliche Dienst
gut bedient worden.
Prozentsätze abhängig von Wirtschaftsdaten
Fritz
Neugebauer (ÖVP) von er Gewerkschaft Öffentlicher Dienst betont, dass über
konkrete Prozentsätze bisher nicht geredet worden sei. Der Ausgangspunkt
dafür seien Wirtschaftsdaten wie Inflation und Wirtschaftswachstum. Deshalb
hat Wirtschaftsforscher Alois Guger in der letzten Verhandlungsrunde die
Daten geliefert. Freitagnachmittag soll auf dieser Basis weiterverhandelt
werden.
Jeder Prozentpunkt kostet über 100 Mio. Euro
2,35 Prozent
mehr gab es heuer, 2,7 Prozent im letzten Jahr, 2,3 im Jahr davor. Jeder
Prozentpunkt Gehaltserhöhung kostet den Staat 103 Millionen Euro.
Offene Frage: betriebliche Pensionskasse
Möglich ist, dass die
Einrichtung einer betrieblichen Pensionskasse für Beamte ins Spiel gebracht
wird. Ähnlich wie in vielen privaten Unternehmen soll dabei der Staat
Beiträge in eine Pensionskasse einzahlen. Dies ist bereits mit der
Dienstrechtsnovelle 2005 beschlossen worden. Allerdings wurde das Thema bei
den letzten Gehaltsverhandlungen ausgeklammert.
Mit einem Abschluss der Gehaltsrunde ist jedenfalls heute nicht zu rechnen.