12-Stunden-Tag

ÖGB droht mit Streik & harter Lohnrunde

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Heute krempelt die Gewerkschaft die Ärmel auf und startet ihren Protest gegen 12-Stunden-Tag.

Der Sommerfriede ist vorbei. Heute steigen ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und die Chefs der Teilgewerkschaften in den politischen Ring, denn ab heute gilt das neue Arbeitszeitgesetz mit dem 12-Stunden-Tag.

Katzian wird seine Pläne verkünden, von denen ÖSTERREICH bereits berichtet hat. Zentraler Punkt: Die Gewerkschaft trägt den Kampf gegen den 12-Stunden-Tag in die Lohnrunde. So werden alle Teilgewerkschaften in den Kollektivvertrags­verhandlungen im Falle von 12-Stunden-Schichten freie Freizeitwahl (bzw. Recht auf 4-Tage-Woche) und höhere Überstundenzuschläge sowie generell eine satte Lohnerhöhung fordern. In ÖSTERREICH hatte FSG-Chef Rainer Wimmer die Linie vorgegeben: „Wenn die Regierung der Bevölkerung längere Freizeitblöcke in Aussicht stellt, nehmen wir sie beim Wort.“

Lautstarke Demo vor 
dem Sozialministerium

Streik? Schon am Freitag protestierten wütende Gewerkschafter vor dem So­zialministerium von Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Das dürfte nur der Auftakt sein: Fallen die Lohnrunden nicht zur Zufriedenheit der Gewerkschafter aus, dann sind weitere Proteste bis hin zu Streiks möglich. Das kann auch schnell gehen: In vielen Betriebsversammlungen wurden bereits Vorratsbeschlüsse für einen Arbeitskampf gefasst.(gü)

Schon ab heute ist der 12-Stunden-Tag möglich

„Halten Sie die Forderung des ÖGB nach der 4-Tage-Woche für gut oder für schlecht?“ Laut einer Umfrage des (SP-nahen) Ifes-Instituts ist die Antwort klar: 73 % finden die 4-Tage-Wochen quasi als Ausgleich zum 12-Stunden-Tag sehr 
gut bzw. gut und nur 22 % schlecht. Besonders spannend: Bei den unter 30-Jährigen wollen gleich 84 % die 4-Tage-Woche – und damit längere Freizeitblöcke.

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