Tausende wollen Regierung zum 1. Geburtstag ein „lautstarkes Ständchen“ bringen - Stau-Chaos inklusive.
Friedlich ist bei recht winterlichem Wetter ab Samstagnachmittag die Demonstration gegen Türkis-Blau anlässlich des ersten Jahrestags der Bildung der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz und seinem Vize Heinz-Christian Strache in Wien über die Bühne gegangen. Die Polizei vermeldete rund 17.000 Teilnehmer. Die Veranstalter vom "Bündnis heißer Herbst" sprachen von 50.000.
Zur Demonstration gegen "Rechtsruck, Rassismus und Sozialabbau" hatten linke, gewerkschaftliche, feministische und antirassistische Organisationen - unterstützt von SPÖ und Grünen - aufgerufen. Im Vorfeld erwarteten sie bis zu 10.000 Teilnehmer. 520 Polizisten waren im Einsatz, um für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Es gab drei Anzeigen wegen Ordnungsstörungen.
"Steuergeschenke an Konzerne"
"Die Bundesregierung kürzt bei der Gesundheit, der Freizeit und der sozialen Sicherheit der Mehrheit in Österreich und verteilt stattdessen Steuergeschenke an Konzerne und die Reichsten", erklärte Käthe Lichtner von der Offensive gegen Rechts in einer Aussendung am Samstag. Lichtner sprach von einem Jahr "voller Hiebe auf unseren Sozialstaat und unser Gesundheitssystem, ein Jahr rechtsextremer Ausfälle im Wochentakt aus den Reihen einer Regierungspartei, ein Jahr Agitieren gegen Flüchtlinge".
Handel hatte wenig Freude mit der Demo
Ring war wieder gesperrt
Laut Veranstalterin Dagmar Schuster erwartete man 20.000 Personen. Die Polizei stellte 520 Polizisten ab. Ursprünglich wollte man durch die Mariahilfer Straße zum Heldenplatz ziehen – das hat die Polizei den Veranstaltern ausgeredet.
Folgende Linien sind von der Demo betroffen:
1, 2, 5, VRT, D, 46, 49, 71, 13A, 48A , 57A : Demonstration - Achtung Umleitung, mehr Info unter https://t.co/GsWfyNUE5V #wlvi
— Wiener Linien (@wienerlinien) 15. Dezember 2018
Trotzdem sind die Kaufleute sauer – denn der Ring ist heuer schon zum 80. Mal für Demos gesperrt – zum 32. Mal an einem Samstag. Der Chef der Wiener Einkaufsstraßen, Rainer Trefelik: „Der Demowahnsinn gefährdet Tausende Arbeitsplätze in Kleinbetrieben, bis zu 70 % des Umsatzes fallen weg.“