Forschungsprojekt

2,4 Mio. Euro gegen Bienensterben

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Minister Rupprechter will die Zahl der Bienenvölker zu erhöhen.

Österreichs Bienen können mehrfach aufatmen: Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hat am Donnerstag das Projekt "Zukunft Biene" angekündigt. Es soll bis 2017 die Ursachen des Bienensterbens klären. Ebenso sprach sich der Minister gegen Monokulturen und Notfallzulassungen von Pestiziden aus. Sein "Pakt für die Biene" sieht vor, bis zum Ende seines Mandats die Zahl der Bienenvölker zu erhöhen.

"Zukunft Biene"
"Für mich persönlich ist die Biene mehr als Honig", sagte Rupprechter bei einer Pressekonferenz im Wiener Lebensministerium. Bei dem mit 2,4 Millionen Euro budgetierten Forschungsprojekt soll dem Bienensterben auf den Grund gegangen werden - das Ministerium finanziert es gemeinsam mit den Bundesländern und "Biene Österreich". "Diese multikausale Thematik braucht einen weitgefassten Forschungsansatz", kommentierte Christian Boigenzahn vom Verein "Biene Österreich" das bis 2017 anberaumte Projekt.

Pestizide
Was die Gegenwart der Biene betrifft, so kündigte Rupprechter an, dass eine Ablehnung der Zulassung des Pflanzenschutzmittels Goldor Bait mit dem Pestizidwirkstoff Fipronil vom Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) in Vorbereitung sei. "Eine Zulassung wäre bedenklich", sagte Rupprechter über das Insektizid zur Saatgutbeizung. Der trockene Winter hätte die Gefahr des Drahtwurms, gegen den das Mittel bei Erdäpfeln eingesetzt wird, minimiert.

   Gleichzeitig kündigte der Minister ein Projekt zur Ernteausfallversicherung an, das die betroffenen Bauern, die vor allem im niederösterreichischem Waldviertel zu finden seien, vor finanziellen Schäden schützen soll. Helmut Burtscher, Biochemiker bei Global 2000, nannte dies in einer ersten Stellungnahme einen Paradigmenwechsel.

   Der Umweltminister ließ in Zusammenhang mit Fipronil wissen, dass er wenig von Notfallzulassungen im Allgemeinen halte, sondern naturnahe Produktionsmethoden in der Landwirtschaft bevorzuge. "Weg von der Monokultur, hin zur Fruchtfolge - das ist der richtige Weg", sagte Rupprechter. Wo diese bereits erfolgt, da sei auch der Maiswurzelbohrer - der durch die Neonicotinoide-Debatte bekannt gewordene Schädling - nicht ein solches Problem. Ein Fruchtfolgegesetz soll dies auch in der Steiermark, wo die Zahl der Mais-Monokulturen besonders hoch ist, ermöglichen.

Rupprechter setzt sich zudem das Ziel, bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode die Zahl der Bienenvölker von 377.000 auf über 400.000 zu erhöhen. Der vergangene, milde Winter habe jedoch wieder für höhere Ausfallraten gesorgt.

Grundsätzlich ginge es in der Bienenfrage um eine Versachlichung der Diskussion, denn das Bienensterben habe mannigfaltige Ursachen. Das heute vorgestellte Projekt ist für Karl Crailsheim, Leiter der Forschungsgruppe an der Uni Graz, ein Neuanfang: "Alle maßgeblichen Gruppierungen arbeiten hier zusammen. Wir sind wissenschaftsgeleitet und erforschen die Fakten", sagte der Zoologe zum Grundlagenforschungsprojekt, dass gemeinsam mit Experten des Wegenerzentrums Graz und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) durchgeführt wird.
 

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