Berufseinsteiger

600 Euro mehr für unsere Lehrer

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Forderung der Gewerkschafter: "2.000 netto für alle Junglehrer".

Endlich kommen die Verhandlungen über ein neues Lehrerdienstrecht in die Gänge. Bis Jahresende will SPÖ-Unterrichtsministerin Schmied die Gespräche abgeschlossen haben. Mit dem neuen Chef der Pflichtschullehrer, Paul Kimberger, kommt Bewegung in die Debatte. Er fordert: "Ich will 2.000 Euro netto für alle neu eintretenden Lehrer." Das sind rund 600 Euro mehr als jetzt. Und: Kimberger verlangt im ÖSTERREICH-Interview zudem, sich bei der Schulreform ein Beispiel am Gesamtschulland Finnland zu nehmen. Vorgänger Walter Riegler war ja strikter Gegner der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen.

Schmied zurückhaltend
Auch Schmied will höhere Einstiegsgehälter. Aber gleich 600 Euro mehr? Die Ministerin hält sich vorerst mit einer Stellungnahme zurück: "Über Summen haben wir noch nicht geredet." Derzeit verdienen Gymnasiallehrer als Einstiegsgehalt netto 1.461,71 Euro, 2.100 Euro brutto. Pflichtschullehrer (Haupt- und Volksschule) bekommen netto 1.347,25 Euro, brutto 1.880 Euro. Ein Nettogehalt von 2.000 Euro würde brutto 3.200 Euro bedeuten.

"Je nach Ausbildung auch für Kindergärtnerinnen"
Die Gehaltsunterschiede zwischen Pflichtschul- und Gymnasiallehrern sollen mit dem neuen Dienstrecht der Vergangenheit ange­hören. Brisant wird die Frage, ob dieses auch für die Kindergartenpädagoginnen gelten soll. Sie sitzen derzeit nicht am Verhandlungstisch. Doch Kimberger sagt: "Wenn es eine gemeinsame Ausbildung gibt und auch die Kindergärtnerinnen mit Master abschließen, müssen auch sie dasselbe Einstiegsgehalt bekommen."
 

Lehrergewerkschaft-Chef Kimberger: "Gute Gehälter gehören dazu"

ÖSTERREICH: Sie wollen 2.000 Euro netto für Junglehrer?
PAUL KIMBERGER: Ja, das ist die Richtung. Es geht nicht nur ums Geld, sondern um bessere Arbeitsbedingungen insgesamt. Aber gute Gehälter gehören dazu.

ÖSTERREICH: Gilt das auch für Kindergärtnerinnen?
KIMBERGER: Wenn es eine gemeinsame Ausbildung gibt und auch die Kindergärtnerinnen mit Master abschließen, müssen auch sie dasselbe Einstiegsgehalt bekommen.

ÖSTERREICH: Sollen Lehrer die Nachmittagsbetreuung übernehmen?
KIMBERGER: Ich finde, das gehört nicht zum Kerngeschäft. Angesichts des Lehrermangels ist das auch schwer möglich.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur Gesamtschule?
KIMBERGER: Wir sollten uns erfolgreiche Länder wie Finnland ansehen. Mit diesen Ressourcen ist individuelle Förderung möglich. Da kann ich mir viel vorstellen. Aber nicht ohne entsprechende Mittel.

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