Tal Silberstein Verhaftung

Nach ÖSTERREICH-Enthüllung

ÖVP attackiert SPÖ wegen Ex-Silberstein-Mann

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Ein früherer Vertrauter von Dirty-Campaigner Tal Silberstein ist wieder für die SPÖ tätig - die ÖVP tobt. 

Wien. Schlechte Erinnerungen hat die ÖVP an Silberstein und seine Wahlkampf-Gefährten. Bei der letzten Nationalratswahl teilte dieser mit seinem Dirty Campaigning für die SPÖ und gegen die Volkspartei aus. Nach dem Silberstein selbst in Israel festgenommen wurde, lösten die Sozialdemokraten die Zusammenarbeit mit ihm und seinem Team auf. Doch jetzt ist wieder Wahlkampf-Zeit, und zumindest einer scheint zurück zu sein. 

Paul Pöchhacker war eine jener Personen, die im Zentrum des Silberstein-Skandals vom Sommer 2017 standen. Das Bekanntwerden der „Dirty Tricks“ des israelischen Kampagnengurus war ein Grund für die SPÖ-Niederlage bei der Nationalratswahl im Herbst 2017. Nun, Pöchhacker ist zwar nicht mehr Parteiangestellter – für die SPÖ ist er allerdings wieder tätig.
 
Seit April 2018. „Ich habe einen Vertrag mit seiner Firma Progressive Research Consulting übernommen“, bestätigte SPÖ-Kommunikationschef Stefan Hirsch eine Presse-Meldung. Der Vertrag sei noch unter Christian Kern im April 2018 abgeschlossen worden.
 
„Die Firma unterstützt die Kommunikationsabteilung im Bereich Meinungsforschung“, Pöchhacker sei „weder Teil des EU-Wahlkampfteams, noch ist seine Firma in den EU-Wahlkampf involviert“, versichert Hirsch.
 
Pöchhacker war in den Betrieb der Silberstein’schen Facebook-Seiten eingeweiht, die u. a. ÖVP-Chef Sebastian Kurz diffamieren sollten. Allerdings zog die ÖVP im Jänner 2018 alle Klagen gegen Silberstein und Pöchhacker sowie gegen Kern zurück.

ÖVP attackiert SPÖ

"Wer antisemitische und rassistische Facebook-Seiten betreibt, darf für eine österreichische Parlamentspartei kein Partner sein. Die SPÖ muss die Zusammenarbeit mit Dirty-Campaigner Pöchhacker sofort beenden. Auch bei Silberstein hat es seitens der SPÖ geheißen, er betreibe quasi nur Marktforschung. Ganz Österreich weiß jedoch, dass das nicht der Fall war", so Karl Nehammer, Generalsekretär der Volkspartei in einer Stellungnahme.
 
"Die SPÖ sollte sich endlich und endgültig von der Silberstein-Ära lösen. Solange Rendi-Wagner und Drozda das nicht tun, bleiben sie unglaubwürdig. Die Schatten der Silberstein-Ära unter Kern/Drozda liegen noch immer über der Löwelstraße. Ich fordere die SPÖ-Chefin und ihren Bundesgeschäftsführer auf, hier eine klare Entscheidung zu treffen", so Nehammer. 
 
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