"Tote Tschuschen"

Verfassungsschutz untersucht Nazi-Anschlag

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Die Bewohner des Zuwandererheims in Wien-Floridsdorf waren bedroht worden, außerdem haben die Täter ein Feuer gelegt.

Nach den Brandanschlägen auf ein Zuwandererheim in Wien-Floridsdorf ermittelt das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, das Apartmenthaus steht unter verstärkter Bewachung. "Es gibt ein Bündel an Maßnahmen, um die Leute zu schützen - unter anderem verstärkte Bestreifung", sagte LVT-Leiter Erich Zwettler. Zwettler geht von rechtsextremen Tätern aus. Die Dauer der Ermittlungen ist nicht absehbar.

"Tote Tschuschen"
Es hatte zuletzt mehrere Brandanschläge auf das Haus sowie Drohungen gegen die Bewohner gegeben. Die Anrainer gaben an, Skinheads beim Beschmieren der Wände beobachtet ("Hier leben bald tote Tschuschen") und schriftliche Drohungen erhalten zu haben. In der Nacht auf 7. und auf 12. Juli wurden schließlich die Altpapiercontainer im Hausflur in Brand gesteckt. Die Feuerwehr sprach angesichts der Rauchentwicklung von Lebensgefahr auf den Gängen des Gebäudes.

Das Haus bietet 293 Wohneinheiten für Lehrlinge und Studenten aus den Bundesländern und dem Ausland, die in Wien eine vorübergehende Wohnmöglichkeit suchen. Laut Zwettler wurden nun Schutzmaßnahmen für die Bewohner ergriffen - Details will er nicht nennen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht zu gefährden. Klar ist aus seiner Sicht allerdings, dass es sich um rechtsextreme Täter handelt: "Davon ist mit Sicherheit auszugehen."

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