Innsbruck

Abwerzger neuer Obmann der FPÖ-Tirol

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Innsbrucker Gemeinderat tritt Nachfolge von Gerald Hauser an.

Die Tiroler FPÖ hat einen neuen Obmann: Der 37-jährige Innsbrucker Gemeinderat und Rechtsanwalt Markus Abwerzger ist Freitagabend bei einem außerordentlichen Parteitag in Innsbruck mit 94,35 Prozent zum Nachfolger des langjährigen Obmannes Gerald Hauser gewählt worden. Auf den gebürtigen Vorarlberger entfielen 117 der 124 gültig abgegebenen Delegiertenstimmen. Insgesamt gaben 134 Delegierte ihre Stimme ab.

Hauser war nach dem schwachen Abschneiden der Partei bei der Landtagswahl im April stark unter Druck geraten und erklärte letztlich, nicht mehr als Obmann zur Verfügung zu stehen. Er wird voraussichtlich im Herbst in den Nationalrat wechseln. Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache beteuerte in seiner mehr als einstündigen Rede, dass Hausers Abschied seine "persönliche Entscheidung" gewesen sei. Hauser habe bereits vor der Landtagswahl im Parteivorstand der Tiroler FPÖ erklärt, dass er "einen Schritt zur Seite" machen werde, sollte die Partei bei der Wahl nicht zehn Prozent erreichen. Die Freiheitlichen verloren bei der Landtagswahl 3,07 Prozentpunkte und landeten mit 9,34 Prozent der Stimmen auf dem fünften Platz.

Strache betonte, er sei Hauser "persönlich zu Dank verpflichtet". Schließlich habe dieser im Jahr 2005 nach der BZÖ-Spaltung dafür gesorgt, dass die Landespartei weiter zur FPÖ halte. Zudem verbinde ihn mit Hauser eine langjährige Freundschaft. Abwerzger sei ein Mann, der "ein Auftreten hat" und der "wachsen kann", streute der Bundesparteiobmann dem Rechtsanwalt Rosen. "Die Landesgruppe braucht dieses Wir-Gefühl", appellierte Strache an die Delegierten. Ansonsten sorgte der Bundesparteichef in seiner mehr als einstündigen Rede für den üblichen Rundumschlag gegen die rot-schwarze Bundesregierung. Diese sei eine "rot-schwarze Mafia", die "Rekordschulden, Rekordarbeitslosigkeit und Rekordarmut" zu verantworten habe. Das Ziel für die Nationalratswahl sei, die 20 Prozent Marke zu überspringen: "Je höher, desto besser".

Abwerzger kündigte in seiner Bewerbungsrede vor der Obmannwahl an, dass er die FPÖ zu "der Wirtschaftspartei in Tirol" machen wolle. Es habe in der Vergangenheit "keinen Richtungsstreit" in der Partei gegeben, sondern nur "Schwierigkeiten zwischen Personen", meinte der gebürtige Vorarlberger zu den Turbulenzen in der Landespartei nach dem schwachen Abschneiden bei der Landtagswahl. Politisch habe ihn der "Weg des Jörg Haider sehr stark geprägt". Als dieser aber das BZÖ gründete, sei er von ihm "schwerst enttäuscht" gewesen. "Damals sind Mandate und andere Sachen mitgenommen worden. Das war einzigartig in der Geschichte der FPÖ", sagte Abwerzger, der eigenen Angaben zufolge seit seinem 17. Lebensjahr Mitglied der FPÖ ist. Der Neo-Obmann appellierte an die Delegierten, ihm dabei zu helfen, die Partei künftig "in innerparteilich ruhige Gewässer" zu führen. Die Freiheitlichen müssten in Tirol bei der nächsten Landtagswahl 15 Prozent erreichen, denn nur eine Gruppierung mit dieser Größe nehme die ÖVP ernst.

Dem neuen FPÖ-Obmann stehen künftig insgesamt fünf Stellvertreter zur Seite, darunter der LAbg. Rudi Federspiel, die Nationalratsabgeordnete Carmen Gartelgruber und der FPÖ-Arbeitnehmervertreter Heribert Mariacher. Sie wurden in offener Abstimmung mit jeweils 100 Prozent gewählt.
 

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