Kassen im Minus

Ärzte rüsten sich für Kampf gegen Sparpolitik

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Ausgerechnet vor der Landtagswahl in NÖ nehmen die Ärzte Kanzler Gusenbauer ins Visier und protestieren gegen Sparpläne der Regierung.

Morgen um Punkt 20 Uhr startet die Ärztekammer im Wiener Audimax ihre Proteste gegen Sparpläne der Regierung. Rund 1.000 Ärzte marschieren gegen eine Änderung beim Kassenvertragssystem und gegen Honorardeckelungen auf. Zudem setzt der Wiener Ärztekammer-Präsident Walter Dorner den Startschuss für eine groß angelegte Kampagne mit Plakaten und Flugzetteln. Erstes Opfer ist Kanzler Alfred Gusenbauer.

Trotz großer Aufregung – dem Kanzler wird Verlust der Sozialkompetenz unterstellt – zeigt sich Vize-Präsident Johannes Steinhart gegenüber ÖSTERREICH von den Plakaten überzeugt: „Es wird sicher nichts zurückgenommen. Das ist erst der Kick-off.“ Die Ärzte sollen in Folge das Material in ihren Ordinationen verteilen. Gleichzeitig wird ein „Patientenbegehren“ aufgelegt, womit sich Patienten mit der Ärzteschaft solidarisieren können.

Unter Verschluss
Die Proteste gehen auf die maroden Gebietskrankenkassen zurück. Es handelt sich dabei aber mehr um Muskelspiele, denn an dem Sanierungspaket für die Krankenkassen feilt die Regierung noch. Bisher sind erst Details des roten Rettungsplans nach außen gedrungen. Der ÖGB sprach sich für die Kündigung von Kassenverträgen und für getrennte Vertragsverhandlungen mit den unterschiedlichen Ärztegruppen aus. Dorner antwortet prompt: „Schweinerei zu Lasten der Ärzte“

  • Minus der Kassen bei 405 Milionen
    Das Minus der Gebietskrankenkassen beträgt insgesamt 405 Mio. Euro.
  • Das größte Defizit haben die Wiener mit 140 Mio. Euro.
  • Alle neun machen Verluste: Ebenso schlecht geht es den Niederösterreichern (77 Mio.) und den Steirern (76 Mio.).
  • Die Schulden der Gebietskrankenkassen verursachen beträchtige Zinsen: 30,5 Millionen Euro alleine 2007.

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