Ex-Grüner Johannes Voggenhuber kritisiert die Parteispitze scharf.
Die Art und Weise, wie die Grünen die Causa Lena Schilling handhaben, löst weiterhin Ärger aus. Kritik am fatalen Krisenmanagement übt nun auch Ex-EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber. „Wenn man eine junge Kandidatin – eine zu junge Kandidatin – aufs Schild hebt, dann hat man auch die Aufgabe, eine solche Krise anders zu managen“, so Voggenhuber in der Interviewserie „Bei Budgen“ im ORF. Die Parteispitze hätte wochenlang Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten, dennoch sei die Kommunikation nun „unangemessen“.
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Besonders heftige Kritik übt Voggenhuber an Generalsekretärin Olga Voglauer, die in einer Pressekonferenz am Mittwoch von „Silberstein-Methoden“ gesprochen hatte. „Das ist inakzeptabel“, so der Ex-Grüne. Auch die Auftritte von Kogler und Maurer hätten der Partei und Lena Schilling geschadet.
Schilling "zu jung"
Die grüne Spitzenkandidatin selbst bezeichnet Voggenhuber als „zu jung“ für die Aufgabe im EU-Parlament. „Für manche Dinge, vor allem bei Krieg und Frieden, bei sozialer Verteilung, bei Entscheidungen, die Millionen Menschen betreffen, braucht man eine gewisse Lebenserfahrung.“ Schilling sei aber „ein „großes politisches Talent“, so Voggenhuber weiter. „Das Notwendige zu lernen, hätte man ihr schon zumuten können und hätte ihr gutgetan.
Die Entscheidung Schillings, sich nicht zurückzuziehen, kann Voggenhuber verstehen. „Weil die Vorwürfe nicht ausreichen, auch wenn sie Verhaltensweisen zutage fördern, auf die man nicht gerade stolz sein kann.“