Nach irrem Post

Kritik an Kollross: "Er fantasiert schamlos über Vergewaltigungen von Frauen"

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Das nächtliche Posting des SPÖ-Abgeordneten und Bürgermeisters von Trumau, Andreas Kollross, offenbare ein "tiefes sexistisches Weltbild", so die ÖVP-Frauensprecherin. Auch die Frauenministerin äußerte sich.

„Weil gerade Braveheart läuft eine kurze Frage“, schreibt der Nationalrat Andreas Kollross (SPÖ), der zugleich Bürgermeister in Trumau (NÖ) ist, am Donnerstagabend auf Twitter. „Kann man eigentlich mittels Gemeinderatsbeschluss so ein Ius primae noctis für den Bürgermeister beschließen lassen? Frage mir aus Interesse. Keinerlei Eigeninteresse natürlich.“ Darunter erklärt Kollross noch, dass es sich um „einen Joke auf Basis kurzfristiger Langeweile“ handle. 

Beim Ius primae noctis handelt es sich um das angebliche Recht eines Gerichtsherrn, bei der Heirat von zwei seiner Herrschaft unterstehenden Personen die erste Nacht mit der Braut zu verbringen - eine klare Vergewaltigung. Seit dem Mittelalter wird davon nicht mehr geredet - doch dann sah Kollross den Film Braveheart und kam als Gemeindeherr auf Gedanken... 

Nur ein schlechter Scherz? SPÖ-Parteichef Andi Babler fordert schon eine Entschuldigung von Kollross, der seinen Post mittlerweile gelöscht hat. 

"Kollross hat sich von Anstand und Respekt verabschiedet"

„SPÖ-Nationalratskollege Andreas Kollross hat sich offensichtlich von jedwedem Anstand und Respekt verabschiedet. Der gestrige nächtliche Kommentar auf X (vormals Twitter) offenbart ein tiefes sexistisches Weltbild, das nicht ohne Konsequenzen bleiben darf“, sagt am Freitag die Frauensprecherin der Volkspartei, Elisabeth Pfurtscheller.

"Offen über Vergewaltigungen von Frauen fantasiert"

Der Abgeordnete und Bürgermeister habe in unerträglicher Art und Weise über ein „Recht der ersten Nacht“ mittels Gemeinderatsbeschluss und damit offen über Vergewaltigungen von Frauen fantasiert.

Für Pfurtscheller handle es sich hierbei „um eine unfassbare Entgleisung, die zeigt, wie frauenfeindlich Kollege Kollross denkt“. Die SPÖ inszeniere sich gerne als moralische Instanz, die jede Gelegenheit nutze, um andere zu belehren.

„Sexismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Die Sozialdemokratie ist gefordert, sich von diesem frauenverachtenden Posting aufrichtig zu distanzieren und den Abgeordneten Kollross für das Thema Sexismus zu sensibilisieren“, sagt die Abgeordnete und fordert klare Konsequenzen.

Frauenministerin nennt Aussage "widerlich"

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) äußerte sich ebenfalls:  „Das ist einfach nur widerlich. Wer meint, dass es lustig ist über Vergewaltigung zu scherzen und brutalste Gewalt an Mädchen und Frauen damit zu legitimieren, sollte sich grundsätzlich hinterfragen und schlichtweg kein politisches Amt bekleiden.“

  
  

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