ORF-Topmanager Pius Strobl hat eine ORF-interne Untersuchung veranlasst. Grund ist eine Pressekonferenz von FPÖ-Stiftungsrat Peter Westenthaler.
Westenthaler ärgert sich wieder über hohe ORF-Gagen. Denn vor einigen Tagen bekam der FPÖ-Stiftungsrat ein brisantes Mail aus dem ORF. Demnach habe sich ORF-Topmanager Pius Strobl an Generaldirektor Roland Weißmann gewandt: Westenthaler habe bei einer Pressekonferenz Inhalte aus Strobls Vertrag genannt. Dabei ist öffentlich bekannt, dass der Top-Manager 451.710 Euro im Jahr verdient - mehr als der Generaldirektor und nur geringfügig weniger als ORF-Star Robert Kratky. Laut Transparenzgesetz muss das der ORF veröffentlichen. Weißmann hat trotzdem den Datenschutzbeauftragten sowie die Personalabteilung eingeschaltet, um nach dem Leak zu suchen, durch das Vertragsdetails an die Öffentlichkeit gelangt sein sollen. Westenthaler wird aufgefordert, zu sagen, woher er die Infos habe.

Westenthaler fordert jetzt gegenüber oe24 die Suspendierung Strobls durch Generaldirektor Weißmann: "Es geht nicht, dass ein hoher ORF-Mitarbeiter eine Jagd gegen die eigenen Mitarbeiter anzettelt, nur weil seine Privilegien bekannt werden." Der Generaldirektor müsse sich vor die ORF-Mitarbeiter stellen: "Strobl will so offenbar künftige Veröffentlichungen verhindern, um damit sein Gehalt von 451.710 Euro plus Privilegien aus den Medien zu halten." Westenthaler fordert Weißmann zudem auf, den Vertrag mit Strobl, der noch bis Ende 2026 läuft, überhaupt aufzulösen. Der FPÖ-Politiker will jetzt die Causa auf die Tagesordnung des nächsten Stiftungsrates setzen - der tagt am 17. Juni.
Übrigens: Der Datenschutzbeauftragte blitzt mit seiner Frage nach Westenthalers Quelle bei diesem ab: "Ich kann diesbezüglich mit keinerlei Information dienen, darf aber meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, was ich mit dem Seelenschmerz eines ORF-Privilegienritters und Abkassierers zu tun haben soll. Weiter viel Spaß bei der sinnlosen Recherche", antwortet der FPÖ-Stiftungsrat.
Der ORF bestätigte die Vorgänge, aber: "Es handelt sich um eine ORF-interne Prüfung, die der ORF nicht kommentiert."